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Zur Kunst des Filmschauspiels (VIII): Walter Brennan, Gaston Modot & Co.

Viele klassische Filme leben nicht nur von den Stars, sondern mindestens so sehr von profilierten Nebenrollen. Es ist eine eigene Kunst, in kurzen Auftritten mit klaren Strichen eine glaubhafte und einprägsame Figur entstehen zu lassen. Ihren Vertretern widmet Martin Girod sein Schauspielerporträt im Juli. Wer kennt ihn nicht, den ewig unrasierten, vor sich hinschimpfenden, meist auch etwas alkoholisierten Cowboy vom Dienst? Doch die wenigsten wissen, dass der amerikanische Schauspieler, dessen Name ihnen kaum vertraut ist, ein vielseitiger Darsteller war, der neben solchen Klischeefiguren auch mit ganz anders gearteten Nebenrollen, ja sogar mit einigen differenzierten Hauptrollen aufwarten konnte.
Ähnlich vertraut ist Kennern des französischen Films die hagere, eher etwas steife Silhouette eines gross gewachsenen Mannes, den sie in einigen umfangreicheren Rollen (etwa in Buñuels L'âge d'or oder Renoirs La règle du jeu) gesehen haben, der sich ihnen aber ebenso in unzähligen Kurzauftritten eingeprägt hat. Schliesslich wirkte er in einer Vielzahl von Stummfilmen und in über 70 Tonfilmen mit – darunter in vielen von Jacques Becker.
Walter Brennan (1894–1974) und Gaston Modot (1887–1970): Wenigstens diese zwei Profile seien namhaft gemacht, stellvertretend für ihre unzähligen Kollegen und Kolleginnen.
Martin Girod