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Zur Kunst des Filmschauspiels (V): Marlon Brando

Marlon Brando (1924–2004) machte in den frühen fünfziger Jahren als junger Rebell und Rüpel Furore und wurde zum Prototypen des Method-Actors. Ausgehend vom Halbstarken-Porträt The Wild One skizziert Martin Girod Brandos Weg und Methode. Mit einigen wenigen Rollen hat sich Marlon Brando gleich zu Beginn seiner Filmkarriere auf einen ersten Höhepunkt katapultiert: Sein Kowalski in A Streetcar Named Desire, seine Titelrolle in Viva Zapata!, beide unter der Regie von Elia Kazan, und sein Motorrad fahrender Johnny in The Wild One von László Benedek machten aus Brando die Ikone eines neuen jungen Männertyps.
Zugleich feierte ein neuer Darstellungsstil seinen Durchbruch in Hollywood. Bis heute gilt Brando als Inbegriff jenes «method acting», wie es die Schüler des Actors Studio pflegten. Das Porträt wird daher schwerpunktmässig um die Fragen kreisen: Was war denn das Neue an dieser Spielweise, woher kam sie, was leistet sie, wo liegen ihre Grenzen? Und nicht zuletzt soll auch untersucht werden, wie weit diese Etikettierung auf Brando überhaupt zutrifft.
Nach seinem fulminanten Start ramponierte Marlon Brando mit einer Reihe halbherzig gespielter Rollen seinen frühen Ruf, bis er sich Anfang der siebziger Jahre mit dem alten Mafiaboss in Coppolas The Godfather und der Hauptrolle in Bertoluccis Last Tango in Paris zu neuen Höhen aufschwang, die ihm bleibenden Starruhm sicherten.
Martin Girod