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Les Oubliés de la Belle Étoile

Die im September von der Universität Zürich präsentierte Pilotstudie kam einem Erdbeben gleich: Sie machte zum ersten Mal die Dimensionen des sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche sichtbar. Lange verschloss sich die Kirche der Beschäftigung mit Übergriffen in ihrem Umfeld. Doch spätestens seit den 2002 publizierten Enthüllungen des «Boston Globe» über sexuellen Missbrauch in der Diözese Boston bildeten sich Risse in der Mauer des Schweigens. Die Universität Zürich macht die Studie zum Thema einer Ringvorlesung und bringt die Diskussion ins Filmpodium.
Spieldatum: Do, 14.12., 18:15

Clémence Davigo (Frankreich 2023)

In der interdisziplinären Ringvorlesung des Historischen Seminars der Universität Zürich wird eine erste Zwischenbilanz gezogen. Auch dem Medium Film kam im Prozess der Sichtbarmachung der Erfahrungen von Betroffenen und der Darstellung von Machtstrukturen eine wichtige Rolle zu. Filme wie Spotlight (2015) oder Grâce à Dieu (2018) haben Angst, Scham, Wut und Trauer auf die grosse Leinwand gebracht. In Kooperation mit der Universität und als Teil der Vorlesung zeigen wir die Zürcher Premiere von Les Oubliés de la Belle Étoile der französischen Filmemacherin Clémence Davigo.
«Etwas oberhalb von Albertville im Département Savoie sich die vom Abt Garin mit eiserner Faust geleitete ‹Erziehungsanstalt› La Belle Étoile. In den 1960er- und 70er-Jahren wuchsen Dédé, Michel und Daniel an diesem Ort auf, an dem sie geschlagen, gedemütigt und gebrochen worden sind. Fast 60 Jahre später sind diese drei Männer nur einige von vielen, die die unauslöschlichen Narben dieses Orts des Terrors in sich tragen. Mithilfe der Regisseurin Clémence Davigo kommen sie endlich wieder zusammen, um ihr Schweigen in der idyllischen Umgebung der Savoyer Berge zu brechen. In einem Haus mit Blick auf den fernen Gipfel, auf dem sich das Belle Étoile befindet, beginnen die letzten Überlebenden über ihre Tortur zu sprechen und versuchen, das immer noch mächtige Schweigegebot der katholischen Kirche zu brechen. Gemeinsam versuchen sie, Worte zu finden, um die Gewalt zu beschreiben, die sie erlitten haben, und suchen nach Anerkennung bei den willentlich tauben religiösen Autoritäten.» (Aurélien Marsais, Visions du Réel 2023)

Kamera: François Chambe
Musik: Benjamin Glibert
Schnitt: Lou Vercelletto

106 Min., Farbe, DCP, F/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
14.12.2023
18:15
anschl. Q&A mit der Regisseurin, Moderation: Monika Dommann