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The Piano

Musik als Ausdrucksmittel einer stummen Frau, Untreue als Ausweg aus einer aufgezwungenen Ehe: Jane Campions The Piano war 1993 in verschiedener Hinsicht eine wegweisende Emanzipationsfabel. Das Filmpodium zeigt diesen modernen Klassiker in restaurierter Fassung. (Spieldaten: Do, 19.12., 18:15 // Mo, 30.12., 15:00)

Mitte des 19. Jahrhunderts: Ada reist mit ihrer Tochter nach Neuseeland, um eine arrangierte Ehe mit dem Briten Alisdair Stewart einzugehen. Seit ihrem sechsten Lebensjahr drückt sich die stumme Ada durch Handzeichen oder ihr geliebtes Klavier aus, das mit im Gepäck ist. Aufgrund des aufwendigen Weitertransports verkauft Stewart das Instrument jedoch an seinen Bekannten Baines. Dieser lässt Ada für Klavierstunden zu sich kommen und unterbreitet ihr ein Angebot, wie sie sich ihr Instrument Taste für Taste zurückerobern kann.
«In grandiosen (Sinn-)Bildern erzählte Parabel über die Selbstbefreiung und -findung einer Frau durch eine verbotene Liebesbeziehung.» (Lexikon des int. Films)
«Insbesondere dank seiner Darsteller und der Filmmusik von Michael Nyman ist Jane Campions Gothic Romance aussergewöhnlich. Der Film verleiht der traditionellen Liebesgeschichte einen frischen Wind. Die Charaktere sind starrköpfig und introvertiert – und Campions Verweigerung von Gefühlskitsch lässt diese raue Obsessionsgeschichte so bewegend werden. Nie unterschätzt sie die Kraft, die physische Besessenheit auf die menschliche Seele ausüben kann, und erotische Leidenschaft wird für einmal mit viel Ehrlichkeit thematisiert.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)
Jane Campion gewann als erste Frau die Goldene Palme; 1994 wurde sie in der Sparte Regie für den Oscar nominiert und gewann ihn für das beste Drehbuch. Oscars errangen auch Holly Hunter und Anna Paquin als beste Haupt- resp. Nebendarstellerin.

Jane Campion (Australien/Neuseeland/Frankreich 1993)

«Im 19. Jahrhundert kommen die stumme Ada und ihre neunjährige Tochter für eine arrangierte Heirat nach Neuseeland. Für Ada, eine begnadete Klavierspielerin, ist das Instrument Ersatz für ihre Stimme und eine Ausdrucksmöglichkeit ihrer Innenwelt. Ihr künftiger Ehemann erkennt die Bedeutung des Klaviers nicht und lässt es bei Adas Ankunft an der Küste zurück. Sein Nachbar dagegen, der sich in Ada verliebt, merkt, dass der Weg zum Herzen Adas über ihr Klavier führt. Inspiriert von Werken Emily Brontës und basierend auf einem intelligenten Drehbuch, ist diese packende Geschichte von der Selbstfindung einer Frau bestes Kino der Gefühle.» (Michel Bodmer, Zoom 6-7/93)

«Nineteenth century Scotland. Ada hasn't spoken since she was six. She communicates with hand signs, and doesn't consider herself silent, thanks to the joy she takes in playing her piano. But when she arrives in New Zealand for an arranged marriage, her husband insists the piano is too unwieldy to be carried from the beach. So, when Baines, a neighbouring settler turned half-Maori, buys it, Ada agrees to give him piano lessons, unaware that he intends eventually to give her the instrument in return for small but illicit sexual favours. Campion's Gothic romance is notable for its performances and Michael Nyman's score. The writer/director offers something more starkly, strangely beautiful than most costume dramas, and the whole film puts a fresh spin on the traditional love story. The characters are stubborn and inward-looking, and it's the refusal to sentimentalise that makes this harsh tale of obsession so moving. Campion never underestimates the power physical obsession exerts over human souls, and for once a modern film treats erotic passion honestly.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)

Drehbuch: Jane Campion
Kamera: Stuart Dryburgh
Musik: Michael Nyman
Schnitt: Veronika Jenet

Mit: Holly Hunter (Ada McGrath), Anna Paquin (Flora McGrath), Harvey Keitel (George Baines), Sam Neill (Alisdair Stewart), Kerry Walker (Tante Morag), Geneviève Lemon (Nessie), Tungia Baker (Hira), Ian Mune (Pfarrer), Peter Dennett (Oberster Seemann), Te Whatanui Skipwith (Häuptling Nihe), Cliff Curtis (Mana)

120 Min., Farbe, DCP, E/d, ab 12

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
19.12.2019
18:15
Einführung: Julia Marx
Mo.,
30.12.2019
15:00