1962 wurde in Japan ein gebürtiger Koreaner wegen Vergewaltigung und Ermordung einer Schülerin hingerichtet. Der Fall erregte unter anderem Aufsehen durch die Veröffentlichung eines Briefwechsels zwischen dem Verurteilten und einer ebenfalls in Japan lebenden Koreanerin, die ihm nationales Ehrgefühl und Selbstkritik einimpfen wollte. Ausgehend von diesem Fall, entwickelt Oshima ein fiktives Szenario, in dem der Verurteilte bei der Hinrichtung nicht stirbt, sondern bloss sein Gedächtnis verliert, worauf ihm Vertreter der Staatsmacht mit Rollenspielen, die eine bizarre Eigendynamik entwickeln, auf die Sprünge zu helfen versuchen.
«Einer der besten, irritierendsten Filme Oshimas (…). Mit brechtischen Mitteln und tiefschwarzem Humor konzipiert Oshima Tod durch Erhängen als beissende Parabel über die Notwendigkeit des Verbrechens für das Bestehen von Gesetz und Todesstrafe.» (Christoph Huber, Programmheft Österreich. Filmmuseum Wien, Nov. 2009)
Drehbuch: Michinori Fukao, Nagisa Oshima, Mamoru Sasaki, Tsutomu Tamura
Kamera: Yasuhiro Yoshioka
Musik: Hikaru Hayashi
Schnitt: Keiichi Uraoka
Mit: Do-Yun Yu (R., der Verurteilte), Kei Sato (Chef der Hinrichtungsabteilung), Fumio Watanabe (Erziehungsoffizier), Toshiro Ishido (Kaplan), Akiko Koyama (Koreanerin), Masao Adachi (Sicherheitsoffizier), Rokko Toura (Arzt), Hosei Komatsu (Staatsanwalt), Takashi Ueno (Wärter), Shizui Sato, Nagisa Oshima (Erzählstimme)
117 Min., sw, 35 mm, Jap/e