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Eine Stadt voller Liebe und Hoffnung
(Ai to kibo no machi)
Nagisa Oshima (Japan 1959)

«Ein Schüler lebt mit der verwitweten Mutter und seiner jüngeren Schwester in einem Slumquartier. Er verkauft wieder und wieder die Taube seiner Schwester, die mit schöner Regelmässigkeit ihren Käufern davonfliegt und zurückkehrt. Dieser ‹Betrug› wird entdeckt, und der Junge muss bitter erfahren, dass er von der Gesellschaft als ‹Krimineller› abgestempelt wird.» (Tony Rayns, Time Out Film Guide)
Zum Zeitpunkt seines Debüts war der 27-jährige Nagisa Oshima seit fünf Jahren Regieassistent und gelegentlicher Drehbuchautor für das Studio Shochiku, das in den fünfziger Jahren mit Filmen von Ozu, Kinoshita und Kobayashi zur «goldenen Zeit» des japanischen Kinos beigetragen und sich auf Familiengeschichten mit «human touch» spezialisiert hatte. Eine Stadt voller Liebe und Hoffnung beginnt durchaus in der Shochiku-Linie als Schilderung des Lebens «kleiner Leute», deren unermüdlicher und einfallsreicher Kampf ums Überleben liebevoll gezeichnet wird. Doch die soziale Bestandesaufnahme und der Stil des Films werden immer härter. Wenn der Junge am Ende in einem symbolischen Akt den Taubenkäfig mit der Axt klein schlägt, während der Unternehmerssohn mit seinem Jagdgewehr die Taube abschiesst, ist die anfängliche Harmonie in der Darstellung der Klassenverhältnisse einer radikalen Desillusionierung gewichen. (meg)

Drehbuch: Nagisa Oshima
Kamera: Hiroyuki Kusuda
Musik: Riichiro Manabe
Schnitt: Yoshi Sugihara

Mit: Hiroshi Fujikawa (Masao), Yuko Mochizuki (Kuniko, Masaos Mutter), Michio Ito (Yasue, Masaos Schwester), Yuki Tominaga (Kyoko), Fumio Watanabe (Yuji, Kyokos älterer Bruder), Kakuko Chino (Akiyama, die Lehrerin), Fujio Suga (Kuhara, Kyokos Vater), Noboru Sakashita (Taizo, Kyokos jüngerer Bruder), Hisashi Taki (Polizist)

62 Min., sw, 35 mm, Jap/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Sa.,
2.1.2010
15:00
Mo.,
4.1.2010
18:15
Mi.,
6.1.2010
20:45