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Premiere: Showing Up

Neues Kino – exklusiv im Filmpodium «Subtilität und Zurückhaltung sind die Schlüsselbegriffe dieses amüsanten, wenn auch beharrlich düsteren neuen Films von Kelly Reichardt, gedreht in den sanften Indie-Stonewashed-Farben, die zum Markenzeichen der Regisseurin geworden sind. Eine Künstlerin und Keramikerin in Portland, Oregon, steht kurz vor einer wichtigen neuen Ausstellung, wird jedoch von persönlichen Problemen geplagt. Ihre Nachbarin, die ihre Vermieterin ist (und dazu auch noch eine Künstlerkollegin und Rivalin), kriegt es nicht auf die Reihe, das Warmwasser in der Wohnung zu reparieren. Ihre Katze hat in ihrer Strasse fast eine Taube getötet, und sie fühlt sich verpflichtet, sich um das arme verletzte Tier in einer Kartonschachtel zu kümmern, anstatt zu arbeiten. Ihre Mutter (eine Verwaltungsangestellte im kommunalen Kunstzentrum, in dem die Künstlerin arbeitet) entfremdet sich zusehends von ihrem Vater, der offenbar schmarotzende Hausgäste aus Kanada beherbergt. Und ihr bipolarer Bruder, der ebenfalls künstlerische Neigungen hat, gräbt in seinem Garten ein riesiges Loch.» (Peter Bradshaw, The Guardian, 27.5.2022)

«Es gibt keinen Spott über die Hippie-Kunstszene, sondern nur eine herzliche Anerkennung der Exzentrizität des sich gegenseitig unterstützenden, nonkonformistischen Umfelds. In diesem und anderen Aspekten schlägt Showing Up einen Ton an, der an schräge 70er-Jahre-Komödien erinnert–- fast wie ein sehr entspannter, eher introspektiver Altman-Film. (…) Dieser wunderbar gespielte, gekonnt modulierte Film ist ein Werk von solch umhüllender Sanftheit, dass selbst die schlimmsten Krisen einfach in das Gefüge des Lebens und der Arbeit absorbiert werden. Während das Ende in den Händen einer weniger subtilen Regisseurin vielleicht kitschig gewesen wäre, ist es hier in aller Ruhe erholsam. Kelly Reichardt ist einfach zu gut für uns.» (David Rooney, The Hollywood Reporter, 27.5.2022)