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Reedition: «Die Farbe des Granatapfels»

Sergej Paradschanows poetisches Filmgedicht, lange Zeit von der Zensur verboten, zählt zu den bemerkenswertesten Beispielen des «Neuen sowjetischen Films» der sechziger Jahre. «In einer Reihe von mal surrealistischen, mal liebevoll-ironischen, immer opulent-exzessiven Tableaux vivants zeigt der Bildvirtuose Sergej Paradschanow Stationen aus dem Leben des armenischen Lyrikers, Dichters, Komponisten und Sängers Arathin Sayadin, der im 18. Jahrhundert zunächst an einem Königshof lebte, später als fahrender Sänger durch die Lande zog, schliesslich ermordet und zum Märtyrer wurde. Weniger Biografisches steht im Mittelpunkt als das poetische Universum des Dichters, welches Paradschanow in magische bewegte Stillleben, sorgfältige Kompositionen aus Kleidern, Teppichen, Büchern, Blumen, Tieren und Menschen übersetzt.» (arsenal-berlin.de, 11/2015)
«Die Farbe des Granatapfels lässt sich lesen wie ein Geschichtsbuch, man kann darin blättern wie in einem Bilderbuch, das aus dem kollektiven armenischen Gedächtnis hervorgegangen ist. Der statische Rhythmus und die frontale Komposition, die Gliederung der Leinwand in vertikal und horizontal betonte Einstellungen, die Leuchtkraft der Farben, diese wie abgebrochen wirkenden Bewegungen, diese grossen Augen, aus denen die Seele der Schauspieler scheint – all dies verweist auf die Buchmalereien und Fresken der armenischen Kirchen, erinnert an die Reliefplastik des Klosters von Aghtamar.» (A. Ter Minassien, Jeune cinéma, 12/1978)
«Die Farbe des Granatapfels von Paradschanow, einem der besten zeitgenössischen Regisseure, besticht mit seiner Perfektion der Schönheit.» (Michelangelo Antonioni, parajanov.com)