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Reedition: Babette’s Feast

In Gabriel Axels oscargekrönter Verfilmung von Tania Blixens Erzählung Babettes Gæstebud lehrt Stéphane Audran als französische Köchin ein Dorf von dänischen Frömmlern leibliche Freuden geniessen. Im 19. Jahrhundert wachsen in einem dänischen Fischerdorf die zwei schönen Töchter des Propsts keusch und asketisch auf, und nach dem Tod des Vaters bleiben sie als alternde Jungfern dessen strengen Geboten treu. Eines Tages sucht die Französin Babette bei ihnen Zuflucht; sie hat bei den politischen Wirren in ihrer Heimat alles verloren, und ein gemeinsamer Bekannter hat sie nach Dänemark geschickt, damit die Schwestern sie aufnehmen und als Köchin beschäftigen. Babette bewährt sich, und nach 14 Jahren treuer Dienste erfährt sie, dass sie in der Lotterie gewonnen hat. Dieses Vermögen will Babette in ein Diner zum 100. Geburtstag des verstorbenen Propstes investieren, als Dank für ihr Asyl. Die skeptischen Dörfler beschliessen, zwar am Festmahl teilzunehmen, ohne sich jedoch von irdischen Genüssen verführen zu lassen. Aber sie haben nicht mit Babettes Kochkunst gerechnet.
Es ist dem Regisseur «in erstaunlichem Masse gelungen, den atmosphärisch schwebenden Stil der Vorlage zu treffen, eine ganz eigenartige, unverwechselbare Mischung aus zärtlicher Hinwendung zu den Personen und feiner ironischer Distanzierung, verbunden mit ebenso poetischen wie lakonischen und treffsicheren Formulierungen. Wie Tania Blixens Erzählung wird so auch der Film zu einer tiefsinnigen poetischen Parabel über Selbstaufopferung, nicht gelebtes Leben und verlorene Liebe.» (Franz Ulrich, Zoom, 23/1988)