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Zum 80. Geburtstag von Rolf Lyssy

Nachdenklicher Ironiker

Am 25. Februar wird Rolf Lyssy 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass und zum Erscheinen des Buches «Die Schweizermacher – Und was die Schweiz ausmacht» ehren das Filmpodium und der rüffer & rub Sachbuchverlag den Regisseur mit der Wiederaufführung zwei seiner Filme und einer festlichen Buchvernissage. Als Kameramann und Cutter bei Reni Mertens und Walter Marti (Ursula oder das unwerte Leben, 1966) fing der gelernte Fotograf Rolf Lyssy seine Karriere an und schon 1975 fand er – nach kecken Kurzfilmen wie Vita parcoeur (1972) – mit Konfrontation, der Geschichte des Attentates auf den NSDAP-Gruppenleiter Gustloff in Davos, als Regisseur international Beachtung. Für die meisten ist und bleibt er aber der Schöpfer von Die Schweizermacher (1978), der Komödie, mit der er seinen Zeitgenossen vor bald 40 Jahren den Spiegel in Sachen Toleranz vorhielt; ein Spiegel, der heute noch so klar ist wie damals.
Seine «ironisch gebrochene Sicht auf die Dinge des Lebens» hatte der Psychoanalytiker und Schriftsteller Jürg Acklin vor 10 Jahren im Programmheft des Filmpodiums als wichtiges Merkmal seines Freundes gelobt, ebenso aber dessen Nachdenklichkeit. Beides kommt in Lyssys reichhaltigem, Spiel- und Dokumentarfilme umfassenden Œuvre, für das er 2012 im Rahmen des Schweizer Filmpreises mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde, immer wieder zum Ausdruck, etwa in Teddy Bär (1983), wo er – in der Titelrolle! – die Folgen des Erfolgs von Die Schweizermacher thematisiert.
Das Filmpodium gratuliert dem ehemaligen Präsidenten seines Fördervereins Lumière (2006 bis 2010) ganz herzlich zum Geburtstag! (cs)