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Sélection Lumière: Mein Leben als Hund

Als Wunschfilm der Mitglieder unseres Fördervereins Lumière präsentieren wir in diesem Programm mit Mein Leben als Hund den Film, mit dem Lasse Hallström bei uns bekannt und für den Oscar nominiert wurde. Seither ist der gebürtige Schwede vor allem in Hollywood tätig und realisierte u. a. What’s Eating Gilbert Grape?, The Ciderhouse Rules und Chocolat; zuletzt war von ihm The Hundred-Foot Journey zu sehen. Schweden im Jahr 1959. Oben im Weltraum zieht ein sowjetischer Satellit mit der Hündin Leika seine Bahnen. Unten auf der Erde trauert der 12-jährige Ingemar um die damit zum Tode verurteilte Hündin, die es bestimmt noch viel schwerer hat als er: Zwischen seinem Bruder und ihm fliegen immer häufiger die Fetzen, sein Vater arbeitet weit weg und seine schwer erkrankte Mutter sieht sich gezwungen, ihn bei seinem Onkel in Småland unterzubringen. Hier ist es fast wie im Paradies – oder im Traum. Die aussergewöhnlichsten Leute bewohnen das Dorf: das hübsche Mädchen Saga, das im Boxen unschlagbar ist, der Künstler Fransson, der immerzu sein Hausdach repariert und Models mit erotischer Ausstrahlung sucht, oder der alte Arvidsson, der krank im Bett liegt und dem Ingemar aus einem Katalog für Damenunterwäsche vorlesen soll. Die anfänglich schmerzhafte Trennung von seinem vertrauten Umfeld ist angesichts der heiteren Stimmung im Dorf und im Hause des Onkels bald vergessen. Als aber seine Mutter stirbt und er sich mit Saga verkracht, vergleicht Ingemar sein Leben immer mehr mit demjenigen der einsamen Leika. Es bedarf aller Behutsamkeit des Onkels und einer kleinen Sensation im Dorf, um ihn aus seiner Isolation zu locken.
«In der anspruchsvollen Story, die ihre Episoden zu reizvollen Handlungssträngen verschachtelt, wird die Nachvollziehbarkeit einer komplizierten Kinderwelt ermöglicht, halten Heiterkeit und Tragik sich die Waage, werden idyllische Szenen stets von ernsthaften konterkariert und Konflikte nicht ausgeklammert. Dabei bleibt die Form der kindlichen Erzählung stets gewahrt, aus der heraus die Vorgänge sich entwickeln.» (Jurybewertung FBW, Deutsche Film- und Medienbewertung)
Anton Glanzelius als Ingemar spielt, als habe er die zwei Seelen dieser Welt, Komik und Tragik, versöhnt in seiner Brust. Nicht zuletzt durch die sensible Kameraarbeit finden Ingemars Stimmungswechsel auch beim Publikum ihren Niederschlag.