Live-Musik: Sopraterra
Magda Drozd (Violine, Elektronik), Nicola Genovese (Altsaxofon, Elektronik)
Einführung von Mariann Lewinsky, Filmhistorikerin, 10'
«Ein frühes Meisterwerk mit der berühmten italienischen Diva Lyda Borelli in der Hauptrolle. Rapsodia satanica erzählt eine weibliche Faustgeschichte. Alba d’Oltrevita (allein schon der Name – auf Deutsch etwa ‹Morgenröte aus dem Jenseits› – ist wunderbar!) schliesst einen Pakt mit dem Teufel, um – durch lebenslangen Verzicht auf Liebe – ewige Jugend zu erlangen. Das kann natürlich nicht gut gehen. Eine ziemlich avantgardistische Kameraführung, bezaubernde handkolorierte Sequenzen, das expressive Spiel der Borelli – absolut sehenswert!» (Robert Quitta, Online Merker, 18.6.2018)
«Üppig und traumartig entfaltet dieses ‹poema cinema-musicale› seine Tableaux vivants aus der Bildwelt des Jugendstils und des Symbolismus. Die Handlung ist so unwesentlich wie in einem Ballett und lässt sich am besten in Substantiven erzählen: Schönheit, Triumph, Tod, Reue, Begehren. Der Blick schweift über lyrische Szenarien von Frühlingsreigen und melancholischen Herbstgärten und verengt sich auf den Körper von Lyda Borelli. Die seelenlose Femme fatale wandelt sich zu einer liebesatmenden Sterblichen, aufgelöst in Verschleierungen und Spiegelungen und von Lichteffekten plastisch überhöht.» (Mariann Lewinsky, Filmpodium, Jan 1995)
Sopraterra
Die zwischen Ambient und Drone oszillierenden, melancholischen Kompositionen von Sopraterra, dem Duo der Violinistin Magda Drozd und des Saxofonisten Nicola Genovese, weisen vielfältige Anklänge an Post-Rock, Shoegaze, Psychedelic sowie an die spätmittelalterliche Ars Nova oder barocke Kammermusik auf. Das beinahe musik-archäologisch anmutenden Bandprojekt zeigt, dass solche klanglichen Erkundungen zu überraschenden und berührenden Entdeckungen führen können.
Drehbuch: Alberto Fassini, Fausto Maria Martini
Kamera: Giorgio Ricci
Musik: Pietro Mascagni
Mit: Lyda Borelli (Contessa Alba d'Oltrevita), Ugo Bazzini (Mephisto), Andrea Habay (Tristano), Giovanni Cini (Sergio)
43 Min., handkoloriert, DCP, Stummfilm mit i Zw'titeln/e