Live-Musik: Niton
El Toxyque (DIY-Instrumente, Elektronik), Luca Xelius Martegani (Elekronik), Zeno Gabaglio (Cello), Roberto Mucchiut (Live Sound Processing)
Live-Musik Vorprogramm: Víz & Junge Eko
Réka Csiszér (Stimme, Elektronik, Cello), Catia Lanfranchi (Stimme, Elektronik)
Vortrag «Der tänzerische Film» von Kristina Köhler, Filmwissenschaftlerin, 30'
«1918 noch höher bezahlt als die heute viel bekanntere Mary Pickford, erhielt Alla Nazimova lange nicht die Aufmerksamkeit, die ihr gebührt. Auf der Krim geboren und am Broadway zum Star avanciert, begann Nazimova, nach ihrem Vertrag bei Metro-Goldwyn-Mayer selbst Filme zu produzieren, so auch ihre Adaption des Oscar-Wilde-Einakters ‹Salomé›: Nachdem sie von dem tiefreligiösen Johannes dem Täufer verschmäht wurde, will Salomé sich brutal an ihm rächen – und zwar mithilfe ihres Stiefvaters Herodes, der seine Augen selbst nicht von ihr lassen kann. Mit seinem, laut Nazimova, ausschliesslich queeren Cast und dem offenen Umgang mit Sexualität löste der opulente Film mehrere Skandale aus. Heute versteht sich das Crossover aus Camp, Fin de Siècle und Bibelstoff als avantgardistische Hommage an Oscar Wilde.» (Bianca Jasmina Rauch, Film Archiv Austria, Mai 2024)
Niton
Beim italienisch-schweizerischen Trio Niton treffen ein klassisches Streichinstrument, vordigitale Synthesizer und handgemachte Objekte und Instrumente aufeinander. Die Band mit Zeno Gabaglio am E-Cello, Luca Xelius
Martegani an analogen Synthesizern, dem ausschliesslich in Luchador-Maske auftretenden El Toxyque an DIY-Instrumenten und verstärkten Objekten und Roberto Mucchiut am Live Sound Processing bewegt sich zwischen den Genres experimentelle Elektronik, Ambient-Musik und Noise-Industrial.
Víz
Das Soloprojekt der transsilvanischen Sängerin, Komponistin und Performerin Réka Csiszér setzt sich mit Identität, verarbeiteten akustischen Liminal-Klängen, transsilvanischer Folklore, analoger Synthese und Noise auseinander. Ihr Debütalbum «Veils» wurde als konzeptionelles Werk audiovisueller Kunst und Body-Horror-Soundtrack konzipiert. Das immersive Werk der in zahlreichen multidisziplinären Projekten und Kollaborationen aktiven Künstlerin ist von avantgardistischen Experimenten und der Erforschung der Zwischenzustände des Seins geprägt.
Junge Eko
Junge Eko ist das Solo-Projekt der Zürcher Stimmkünstlerin, Organistin und Live-Elektronikerin Catia Lanfranchi. Ursprünglich von der klassischen Musik herkommend – sie studierte Gesang, Performance und Komposition – , kennt man sie heute vorwiegend von der psychedelisch angehauchten Indie-Pop-Band Kush K. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme und dem Klang ihrer Orgel verbindet sie klassisches Songwriting mit experimentellem Sounddesign und nutzt dabei raffinierte Klangressourcen.
Drehbuch: Natacha Rambova (=Peter M. Winters), nach dem Theaterstück von Oscar Wilde
Kamera: Charles Van Enger
Mit: Alla Nazimova (Salome), Mitchell Lewis (Herodes), Rose Dione (Herodias), Earl Schenck (Narraboth), Nigel de Brulier (Jochaanan, der Prophet), Frederick Peters (Naaman), Louis Dumar (Tigellinus), Arthur Jasmine (Page von Herodias)
71 Min., sw, Digital HD, Stummfilm mit e Zw'titeln