«Die Geschichte vom sozialen Abstieg des stolzen Portiers vor dem Hotel Atlantic zum Toilettenwärter, der mit seiner Uniform auch die Achtung seiner Familie und Umwelt verliert. (…) Weder die Tatsache, dass Der letzte Mann fast ohne erklärende Zwischentitel auskommt, noch die ‹entfesselte Kamera› Karl Freunds sind neu in diesem Film. Aber wie Murnau die drehende, schwebende oder schwingende Kamera einsetzt, ist einzigartig.» (Joachim Paech, in: Metzler Film Lexikon)
Der letzte Mann erschien im selben Jahr wie Béla Balázs’ breit rezipierte Filmtheorie «Der sichtbare Mensch», in der der menschlichen Physiognomie und ihrer Darstellung in Grossaufnahmen eine Schlüsselrolle zukommt. In seinem Sozialdrama macht Murnau ausgiebig Gebrauch von Emil Jannings Gesichtsausdruck – vor allem wenn es darum geht, uns die Gefühlswelten der tragischen Figur vor Augen zu führen. (dw)
Drehbuch: Carl Mayer
Kamera: Karl Freund
Mit: Emil Jannings (Hotelportier), Maly Delschaft (seine Nichte), Max Hiller (ihr Bräutigam), Emilie Kurz (seine Tante), Hans Unterkircher (Geschäftsführer des Hotels), Hermann Vallentin (Gast im Hotel), Georg John (Nachtwächter), Emmy Wyda (dünne Nachbarin)
90 Min., sw, DCP, Stummfilm mit d+e Zw'titeln