«Argentos Tochter Asia in einer grossartigen Hauptrolle: Anna, eine Polizeidetektivin, die nach Florenz geschickt wird, um den Vergewaltiger und Mörder Alfredo (verkörpert vom jungen Thomas Kretschmann) zu jagen. Doch statt die Geschichte zu einem blossen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Ermittlerin und Täter verkommen zu lassen, inszeniert Argento zu Beginn eine Szene, in der Anna von einem atemberaubenden Gemälde überwältigt wird. Als Alfredo bemerkt, dass die Frau, die ihn fassen soll, so tief erschüttert ist, dass sie sich selbst kaum noch erkennt, nutzt er ihren Zustand gnadenlos aus.» (Dominic Griffin, spectrumculture.com, 28.05.2020)
«Argentos Film funktioniert somit selbst als gewalttätiges Museum. Neben dem zahlreichen Erscheinen bekannter Kunstwerke inszeniert Argento seine eigenen Filmbilder als Imitationen berühmter Gemälde von John Everett Millais, Giorgio de Chirico bis René Magritte. Wie sich der Zuschauer in diesem unheimlichen Museum verirrt, so verläuft sich auch die Hauptfigur in Bildern. Buchstäblich geschieht dies in einer Szene, in der die verwirrte Polizistin über den Bilderrahmen in das Gemälde einer Grotte mit Wasserfall hineintritt und sich darin bewegt. Wenn die Kamera aus dem Inneren der Grotte filmt, wie die Protagonistin langsam durch die Wasserwand tritt, sieht es aus, als gehe ihr Körper in diese liquide Fläche ein und werde zum Bild.» (Johannes Binotto, Tat-Ort, 2013)
Drehbuch: Dario Argento
Kamera: Giuseppe Rotunno
Musik: Ennio Morricone
Schnitt: Angelo Nicolini
Mit: Asia Argento (Anna Manni), Thomas Kretschmann (Alfredo Grossi), Marco Leonardi (Marco Longhi), Luigi Diberti (Inspektor Manetti), Julien Lambroschini (Marie), John Quentin (Annas Vater), Franco Diogene ( Ehemann des Opfers)
107 Min., Farbe, 35 mm, I/e