«Anfang der 70er-Jahre verliebt sich die naive Bess, die in einer kleinen Gemeinde an der Nordwestküste Schottlands lebt, in Jan, einen älteren Mann, der auf einer Ölplattform arbeitet. Trotz des Widerstands ihres Umfelds heiraten sie. Jan fährt wieder auf seine Bohrinsel, während Bess die Tage bis zu seiner Rückkehr zählt in der Gewissheit, dass ihre Liebe gesegnet ist, da sie davon überzeugt ist, direkt mit Gott zu kommunizieren. Als Jan jedoch einen Unfall erleidet und gelähmt bleibt, befürchtet er, Bess verzichte nun aufopfernd auf das ‹normale› Leben einer jungen Frau. Ans Bett gefesselt, gelingt es ihm aber, sie davon zu überzeugen, dass es ihm bei seiner Heilung helfen könnte, wenn sie sich anderen Männern hingibt.» (filmsdulosange.com)
«Grössenwahn in jeder Hinsicht: Lars von Trier, bis dahin schlauer, postmoderner Arrangeur unterkühlter Horror- und Krimistücke, wendet sich dem Melodrama zu und verbindet tendenziell inkompatible Einflüsse von Dreyer bis Fassbinder zum überdimensionalen Hohelied der reinen Liebe. (...) Wechselnd zwischen einer frenetischen Handkamera, die durch Videotransfer und fehlende Kader zusätzlichen Verstörungsschwung bezieht, und künstlich-schönen Landschaftstableaus als Kapitelüberschriften (karamellisiert mit Popsongs der frühen 70er-Jahre), ‹singt Lars von Trier ein ungewöhnlich dissonantes, herzergreifendes und kühnes Lied von bedingungsloser Liebe. Hier wird Extremes auf extreme Weise durchgespielt› (Peter Buchka).» (Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum, Mai 2005)
Drehbuch: Lars von Trier, Peter Asmussen
Kamera: Robby Müller
Musik: Joakim Holbek
Schnitt: Anders Refn
Mit: Emily Watson (Bess McNeill), Stellan Skarsgård (Jan Nyman), Katrin Cartlidge (Dodo McNeill), Jean-Marc Barr (Terry), Adrian Rawlins (Dr. Richardson), Jonathan Hackett (Pfarrer), Sandra Voe (Bess’ Mutter), Udo Kier (Mann auf dem Fischkutter), Mikkel Gaup (Pits), Roef Ragas (Pim)
158 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f