«In den Jahren 1951–1960 realisierte Yoshimura eine beeindruckende Reihe von Filmen über arbeitende Frauen in Japans alter Hauptstadt Kyoto, in denen er anhand persönlicher Dilemmata die Zwickmühlen einer Nation erkundete, die sich in einem raschen und unumkehrbaren Wandel befand. Zusammengenommen stellen sie eine der eindringlichsten Analysen der japanischen Nachkriegserfahrung dar. Der erste dieser Filme, Itsuwareru seiso, ist ein bewegendes Filmdrama, das den Konflikt zwischen Alt und Neu anhand der Erfahrungen zweier Schwestern aufrollt: Während die eine, hartgesotten wie geschäftstüchtig, als Geisha im Stadtteil Gion arbeitet, ist die andere im örtlichen Tourismusbüro tätig und trägt im Gegensatz zu ihrer Schwester westliche Kleidung. (...) Der Film war ein grosser Erfolg bei den Kritikern und belegte damals den dritten Platz in der ‹Kinema Junpo›-Jahresbestenliste, hinter Ozus Bakushu und Naruses Meshi. ‹Er wurde für seine exakte und realistische Darstellung der besonderen Atmosphäre des Kyotoer Viertels Gion gelobt›, schreiben Joseph Anderson und Donald Richie, ‹und machte Yoshimura zu einem Rivalen von Mizoguchi, indem er seine Position als Spezialist für Filme über Frauen etablierte.›» (Alexander Jacoby, Johan Nordström, Il cinema ritrovato, Jun 2024)
Drehbuch: Kaneto Shindo
Kamera: Asakazu Nakai
Musik: Akira Ifukube
Schnitt: Shigeo Nishida
Mit: Machiko Kyo (Kimicho), Yasuko Fujita (Taeko), Keiju Kobayashi (Koji), Emiko Yanagi (Fukuya), Taeko Kitakouchi (Yukiko), Hisako Takihana (Kiku), Chieko Murata (Chiyo), Chigusa Maki (Tonbo), Ichiro Sugai (Yamashita), Eitaro Shindo (Isehama)
102 Min., sw, 35 mm, Jap/e