«Im Jahr 1980 kreuzen sich in einem Pariser Kino zwei Biografien: die des jungen Kinogängers Alexander Horwath und jene Henry Fondas. Dass Fondas populäre Zuschreibungen als ‹typical American› und schauspielerisches ‹Gewissen der USA› zu kurz greifen, erkennt Horwath früh. So sind es vielmehr die Maulwurfsgänge in Fondas Biografie und seine über die Figuren hinausweisenden Rollenausgestaltungen und Haltungen, die ihn interessieren. In seinem mit Michael Palm aufregend montierten Essay folgt er ihnen durch die Filmgeschichte hinein in eine imaginäre Republik aus Orten, Zeiten, Figuren: ‹The United States of Fonda›. Fonda wird zum Scharnier zwischen altem und neuem Amerika, zum nachdenklichen Antlitz eines behaupteten Übergangs von Faustrecht zu Zivilisation.» (Berlinale, Feb 2024)
«Das Kino als Reenactment, in dem Fiktion und Realität verbunden werden, die Vergangenheit befragt wird, um die Gegenwart zu verstehen. Diesen Ansatz setzt der Film meisterhaft um, insbesondere, weil die Nachstellung hier nicht fiktional ist, sondern durch Archivaufnahmen oder dokumentarische Form gefasst wird. Dabei zeigt sich: Das Kino ist – in sämtlichen Formen – mehr als eine Annäherung an das Reale, es zeigt immer mehr, als da ist, lässt das Unmögliche erahnen. Ein triumphales Werk.» (Benedikt Guntentaler, Artechock, Feb 2024)
Drehbuch: Alexander Horwath
Kamera: Michael Palm
Schnitt: Michael Palm
184 Min., Farbe + sw, DCP, D+E/d/e