«Der italienische Regisseur Francesco Rosi erfand einen Erzählstil, den es bis dahin so noch nicht im Kino gegeben hatte: Seine Filme sind das Ergebnis umfangreicher Recherchen und Befragungen in Italien. Citizen Rosi begibt sich auf Spurensuche und durchläuft das Werk Rosis nicht in der Reihenfolge, in der seine Filme entstanden sind, sondern er folgt der Chronologie der historischen Fakten, die sie behandeln. Die Dokumentation wird so auch zum Porträt eines halben Jahrhunderts italienischer Geschichte. (…) Rosi und seine Tochter Carolina begleiten uns auf dieser Reise auch mit Ausschnitten aus früheren Interviews, die seinem Kino zusätzlichen Sinn und Intensität verleihen: Unter den zahllosen Gesprächspartnern waren Richter, Journalisten, Regisseure und Freunde.» (labiennale.org, 2019)
«Dies ist nicht das typische Künstlerporträt, in dem Interviewte einen Regisseur mit Lobeshymnen überhäufen. (…) Wir sehen Carolina und Francesco, wie sie sich gemeinsam seine Werke ansehen, Ausschnitte heraussuchen, darüber diskutieren, wer welche Filme kommentieren soll, sich streiten, lachen und manchmal auch einer Meinung sind. Eine Kamera ist neben der Couch platziert und fängt dieses lebhafte Szenario, die Quality Time zwischen Vater und Tochter ein – herzlich und berührend. (…) Und wenn man sich das aussergewöhnliche Kino von Rosis Generation anschaut, wird man auch immer wieder daran erinnert, dass diese Filme immer auch ein erhebliches Gefühl der Ambiguität erzeugen – eine Qualität, die man bei den aktuellen, eher schwarz-weiss argumentierenden Produktionen nicht so leicht findet.» (Cineuropa, Jan Lumholdt, Sep 2019)
Carolina Rosi im Live-Zoom zu Gast
Francesco Rosis Tochter ist nicht nur Koregisseurin von Citizen Rosi, sie hat sich auch als Schauspielerin auf der Bühne und vor der Kamera einen Namen gemacht – ausser für den Vater hat sie unter anderem auch mit Pasquale Squitieri, Jacques Deray oder Lina Wertmüller gearbeitet. Das Gespräch über den Vater und sein Werk, das als demokratisches Engagement verstanden werden muss, findet in italienischer Sprache mit deutscher Übersetzung statt und wird von Till Brockmann geführt.
Carolina Rosi musste leider kurzfristig ihren Besuch absagen. Stattdessen laden wir Sie herzlich ein, Carolina Rosi im Anschluss an CITIZEN ROSI in einem Live-Zoom-Gespräch zu begegnen.
Für die Unterstützung danken wir dem Istituto Italiano di Cultura di Zurigo.
Kamera: Marco Alfieri, Lorenzo Giromini
Musik: Valerio Pellegri
Schnitt: Valentina Ghilotti
Mit: Francesco Rosi (sich selbst), Carolina Rosi (sich selbst), Lirio Abbate (sich selbst), Roberto Andò (sich selbst), Vincenzo Calia (sich selbst), Furio Colombo (sich selbst), Gherardo Colombo (sich selbst), Costa-Gavras (sich selbst), Maria Rita Crisci (sich selbst), Giancarlo De Cataldo (sich selbst), Nino Di Matteo (sich selbst), Marco Tullio Giordana (sich selbst), Nicola Gratteri (sich selbst), Raffaele La Capria (sich selbst), Francesco La Licata (sich selbst), Antonio Nicaso (sich selbst), Giulio Sapelli (sich selbst), Roberto Saviano (sich selbst), Giuseppe Tornatore (sich selbst)
130 Min., Farbe + sw, DCP, I/e