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Tre fratelli
Francesco Rosi (Italien/Frankreich 1980)

«Drei Brüder, in verschiedenen Berufen tätig und in verschiedenen Regionen Italiens lebend, werden vom Vater zur Beerdigung ihrer Mutter herbeigerufen und kehren zurück in ihr Heimatdorf im Süden des Landes. In den Gesprächen, die sie hier führen, aber auch in den Erinnerungen, Träumen und Albträumen, von denen jeder von ihnen heimgesucht wird, tritt das Leben ins Blickfeld, aus dem sie gekommen sind, das Leben im krisengeschüttelten Italien von heute. Die Rückkehr der drei Brüder in den Süden, auf den Bauernhof ihres Vaters, gewinnt dabei die Bedeutung einer Heimkehr in eine archaische bäuerliche Kultur, mit ihren existenziellen Werten und Gewissheiten, welche Rosi der Orientierungskrise der Gegenwart scheint entgegenstellen zu wollen. Die gefasste Ruhe des Vaters, seine Vertrautheit und sein stummer Einklang mit den unabänderlichen Gegebenheiten und Rhythmen des Lebens und der Natur bilden einen starken Gegensatz zu den Zweifeln und Ängsten, den Orientierungsschwierigkeiten und den unsicheren Hoffnungen und Überzeugungen seiner drei Söhne.» (Paul Huber, Cinema #28/2, 1982)

«Ein ständiger Kampf um das Leben, gegen den Tod und vor allem für die Bewahrung des zerbrechlichen Begriffs der Demokratie, ohne den Freiheit illusorisch bleibt. Zweifellos ein politischer Film, doch einer von grosser Aktualität, der seine Zeit kommentiert, und zugleich eine treffende Reflexion über die Widersprüche einer Gesellschaft in Gefahr; ein Höhepunkt im Werk von Francesco Rosi (...). Aus dieser Geschichte lässt sich keine Moral ableiten ausser einem Schrei der Hoffnung, einer schönen Lektion über die Liebe und einer konkreten Warnung: Wir müssen alles tun, um unsere wertvollsten Güter, die Freiheit, die Demokratie und das Streben nach Glück, zu bewahren. Und gleichzeitig ist es grosses Kino.» (Samuel Lachize, L’Humanité, 1982)

Drehbuch: Tonino Guerra, Francesco Rosi, angelehnt an die Erzählung «Tretij syn» (Der dritte Bruder) von Andrej Platonow
Kamera: Pasqualino De Santis
Musik: Piero Piccioni
Schnitt: Ruggero Mastroianni

Mit: Philippe Noiret (Raffaele Giuranna, Richter), Charles Vanel (Donato Giuranna, der Vater), Michele Placido (Nicola Giuranna, Gewerkschafter), Andréa Ferréol (Raffaeles Frau), Vittorio Mezzogiorno (Rocco Giuranna, Sozialarbeiter/junger Donato), Maddalena Crippa (Giovanna), Marta Zoffoli (Marta, die verstorbene Mutter)

113 Min., Farbe, 35 mm, I/e, J/14

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
3.3.2025
20:30