«Carlo Levi, Arzt und Schriftsteller aus Turin, wird 1935 vom Mussolini-Regime in ein süditalienisches Bergnest verbannt, wo er eine von Zeit und Geschichte gleichsam vergessene Welt entdeckt. Den Roman, in dem er 1945 seine Erfahrungen niederschrieb, hat Francesco Rosi in einer sorgfältigen und bildstarken Adaption umgesetzt, die die Begegnung zweier Kulturen und ein sich differenzierendes Verständnis für die Eigenart des italienischen Südens widerspiegelt; eine ästhetisch faszinierende Verbeugung vor einer Landschaft, getragen von einem grossartig agierenden Hauptdarsteller.» (filmdienst.de)
«Die Kultur des Südens – besonders zur Zeit des Faschismus! – ist geprägt durch Armut, Unterentwicklung, Rückständigkeit und Unterdrückung. Im Mittelpunkt des Films stehen jedoch nicht die Kritik und die Anprangerung solcher Missstände (…). Vielmehr gewinnt diese Kultur des Südens für Rosi noch eine andere Bedeutung, nämlich die eines bisher unverstandenen Universums. (…) Diese Kultur des Irrationalen, des Nichtrationalen, übt eine grosse Anziehung aus, der nicht nur Levi, sondern ganz offensichtlich auch Rosi selbst untersteht. Die faszinierte, liebende Zuneigung zu dieser Kultur des Irrationalen, zu dieser dem modernen Bewusstsein so fernstehenden archaischen Kultur des Südens, ist – sprechen wir es aus! – auch eine Art nostalgische Zuneigung.» (Thomas Burla, Cinema #28/2, 1982)
Drehbuch: Raffaele La Capria, Francesco Rosi, Tonino Guerra, nach dem Roman von Carlo Levi
Kamera: Pasqualino De Santis
Musik: Piero Piccioni
Schnitt: Ruggero Mastroianni
Mit: Gian Maria Volonté (Carlo Levi), Paolo Bonacelli (Don Luigino), Alain Cuny (Baron Rotunno), Lea Massari (Luisa Levi, Carlos Schwester), Irene Papas (Giulia), François Simon (Don Trajella), Luigi Infantino (der Fahrer), Francesco Callari (Dr. Gibilisco), Antonio Alloco (Don Cosimino)
153 Min., Farbe, 35 mm, I/d, ab 14 Jahren