«1818 begegnen sich Fanny Brawne und John Keats im Londoner Vorort Hampstead. Sie, die wohlbehütete Tochter, lebt mit Mutter und Geschwistern in der einen Hälfte des Hauses. Keats, als Gast eines Freundes, in der anderen. Es ist eine Liebe im Korsett der englischen Klassengesellschaft, in der ein mittelloser Dichter nicht das Mädchen aus gutem Hause heiraten darf. Doch schon beim ersten öffentlichen Zusammentreffen auf einem Ball begegnen sich die beiden jenseits von Konversation und Plauderei mit unvermittelter Ehrlichkeit. Über allem schwebt die Verlegenheit des ersten Flirts. (…) In Campions Bright Star lernt man den zeitlebens verkannten Keats mit den Augen seiner Angebeteten Fanny Brawne kennen, einer jungen, selbstbewussten Frau. Und so ist daraus kein Film über einen Dichter geworden, sondern ein Liebesfilm, der uns einen Dichter entdecken lässt. (…) Wie findet man Bilder für eine zweihundert Jahre zurückliegende Liebe, die nur in einer Handvoll von Briefen überdauert? Wie erzählt man von Empfindungen, die zu Worten, zu Gedichten werden? ‹Indem man das Lebensgefühl, die Stofflichkeit, die Textur einer Epoche sucht›, sagt Campion. ‹Indem man dem Kostümfilm sein Kostüm auszieht.›» (Katja Nicodemus, Die Zeit, 17.12.2009)
Drehbuch: Jane Campion, nach der Biografie «Keats» von Andrew Motion
Kamera: Greig Fraser
Musik: Mark Bradshaw
Schnitt: Alexandre de Franceschi
Mit: Abbie Cornish (Fanny Brawne), Ben Whishaw (John Keats), Paul Schneider (Mr. Brown), Kerry Fox (Mrs. Brawne), Edie Martin (Margaret Toots Brawne), Thomas Brodie-Sangster (Samuel Brawne), Claudie Blakley (Maria Dilke), Gerard Monaco (Charles Dilke), Antonia Campbell-Hughes (Abigail), Theresa Watson (Charlotte), Samuel Roukin (Reynolds), Lucinda Raikes (Reynolds' Schwester)
118 Min., Farbe, 35 mm, E/d