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The World's Greatest Sinner
Timothy Carey (USA 1962)

«‹Warum kann ich kein Gott sein?›, fragt sich Clarence Hilliard, der sich in The World’s Greatest Sinner vom Versicherungsvertreter zum aufstrebenden Diktator mausert. Wie eine langsam durch den Raum rollende Granate verfolgt Timothy Careys erratisch brillanter, durch und durch unabhängiger Film von 1962 den Aufstieg von Clarence (Carey) (...). Er wird als sonderbarer Vater mit einer frommen Frau und Kindern vorgestellt – bis er das Drehbuch des Lebens über Bord wirft. Clarence will mehr. Nach ein paar Drinks fängt er an, auf der Strasse zu predigen, vielleicht von der Satan-ähnlichen Voice-over-Stimme inspiriert. Hungrig nach Aufmerksamkeit gründet er eine Rockband, wirbelt vor der Menge herum und löst damit einen Aufruhr aus. (Die Musik stammt von einem jungen Frank Zappa.) Als God Hilliard organisiert er dann eine Bewegung namens Eternal Man’s Party, um als Präsident zu kandidieren.» (Nicolas Rapold, New York Times, Okt 2023)

Eine gewisse (vielleicht selbstironische?) Deckungsgleichheit der filmischen Hauptfigur mit der Person Timothy Carey ist nicht von der Hand zu weisen. Immer wieder und von so berühmten Namen wie Wilder, Kubrick, Kazan oder Cassavetes nur als Nebendarsteller engagiert, erntete Carey von Regisseuren und Schauspielkolleg:innen gleichermassen Bewunderung als auch Empörung, da er mit darstellerischer Verve, aber auch allerlei Tricks und erratischem Verhalten anderen wiederholt die Show stehlen wollte. In The World’s Greatest Sinner ist er nun nicht mehr zu bändigen und als Drehbuchautor, Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller in jeder Facette Protagonist! (tb)

Drehbuch: Timothy Carey
Kamera: Frank Grande, Robert Shelfow, Raymond Steckler, Ove H. Sehested
Musik: Frank Zappa
Schnitt: Carl Mahakian

Mit: Timothy Carey, Gil Barretto, Betty Rowland, James Farley, Gail Griffin

82 Min., sw, DCP, E/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
29.10.2024
18:30
Anschliessend: Buchpräsentation und Podiumsdiskussion mit Stefanie Diekmann, Dennis Göttel und Fabienne Liptay, 40'