«‹Die herkömmliche Art, Filme zu machen, ist völlig falsch›, erinnerte sich Costa an seine Erfahrungen, die er am Set von Ossos gemacht hatte. ‹Wir sollten alles überdenken.› Und das tat er auch. Der Film No Quarto da Vanda, den Costa in Fontainhas mit einer Zweimann-Crew und in enger Zusammenarbeit mit wenigen Laiendarsteller:innen drehte, ist ein Meilenstein des modernen Kinos. Fast drei Stunden lang sehen wir Vanda und ihrer Schwester dabei zu, wie sie sich einen Schuss setzen, husten, lachen, reden und ihrem Alltag nachgehen, während um sie herum Bulldozer und Baumaschinen bedrohlich rumpeln. Wir werden Zeuge einer nahtlosen Konvergenz von Fiction und Non-Fiction (…) und der Entdeckung eines neuen, ungemein reichen visuellen Vokabulars, das dem digitalen Bild eigen ist: seine Art, natürliches Licht und die Bewegung von Körpern im Hier und Jetzt einzufangen. No Quarto da Vanda ist für einen bestimmten Bereich des zeitgenössischen Kinos das, was die Entdeckung der Perspektive für die Malerei war: der Film, der eine Generation von Filmemacher: innen dazu brachte, die Bedingungen ihrer Kunst neu zu überdenken.» (Film Society at Lincoln Center, New York)
Drehbuch: Pedro Costa
Kamera: Pedro Costa
Schnitt: Dominique Auvray, Patricia Saramago
Mit: Vanda Duarte, Lena Duarte, Zita Duarte, Manuel Gomes Miranda, Diogo Pires Miranda, Evangelina Nelas, Miquelina Barros, António Semedo Moreno, Paulo Nunes, Paulo Jorge Gonçalves, Pedro Lanban, Fernando Paixão, Julião, Geny
170 Min., Farbe, DCP, Port+Kapverdisches Kreol/e