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«Amerika» vor Augen oder Kafka in 43 min 30 sec

Hundert Jahre nach seinem Tod am 3. Juni 1924 ist es schwer, an Kafka vorbeizukommen. Das Farocki-Forum der Universität Zürich nimmt den Jahrestag zum Anlass, in Kooperation mit dem Museum Strauhof und dem Filmpodium eine äusserst selten zu sehende filmische Übertragung des Romanfragments zu zeigen, das lange unter dem Titel «Amerika» bekannt war.

Fünf Jahre vor Klassenverhältnisse (1983), der Auseinandersetzung Danièle Huillets und Jean-Marie Straubs mit Kafkas Amerikaroman, inszeniert Hanns Zischler in seiner Berliner Wohnung Leseszenen. Wir sehen (und hören) dabei zu, wie er und andere sich mit Kafkas Buch beschäftigen, wie sie Textpassagen rezitieren und interpretieren, einzelne Stellen in Szene setzen, vorsichtig einordnen und kommentieren. Vor Bücherregalen, auf dem Balkon, schliesslich auf dem Dach. «Amerika» vor Augen oder Kafka in 43 min 30 sec ist weniger Verfilmung als gelebte Lektüre. Zu Beginn denkt Harun Farocki über die Unmöglichkeit einer Verfilmung nach. Kafkas Buch sei wie ein Traum, der «nur aus gleich wichtigen Dingen besteht». Deshalb sei es ziemlich willkürlich, «einen Digest davon zu machen und zu sagen: ‹Wir nehmen das und wir nehmen jenes.›»

Eine Kooperation mit dem Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich und dem Museum Strauhof.

Hanns Zischler (BRD 1978)

Fünf Jahre vor Klassenverhältnisse (1983), der Auseinandersetzung Danièle Huillets und Jean-Marie Straubs mit Kafkas Amerikaroman, inszeniert Hanns Zischler in seiner Berliner Wohnung Leseszenen. Wir sehen (und hören) dabei zu, wie er und andere sich mit Kafkas Buch beschäftigen, wie sie Textpassagen rezitieren und interpretieren, einzelne Stellen in Szene setzen, vorsichtig einordnen und kommentieren. Vor Bücherregalen, auf dem Balkon, schliesslich auf dem Dach. «Amerika» vor Augen oder Kafka in 43 min 30 sec ist weniger Verfilmung als gelebte Lektüre. Zu Beginn denkt Harun Farocki über die Unmöglichkeit einer Verfilmung nach. Kafkas Buch sei wie ein Traum, der «nur aus gleich wichtigen Dingen besteht». Deshalb sei es ziemlich willkürlich, «einen Digest davon zu machen und zu sagen: ‹Wir nehmen das und wir nehmen jenes.›»

Drehbuch: Hanns Zischler
Kamera: Ingo Kratisch
Schnitt: Liesgret Schmitt-Klink, Beate Fischer-Weiskirch

43 Min., Farbe, Digital HD, D

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
9.4.2024
18:30