«Ousmane Sembènes Film Camp de Thiaroye erinnert an das Massaker von Thiaroye, das vor über 70 Jahren am 1. Dezember 1944 stattfand. Als einige ‹tirailleurs sénégalais› nach der Rückkehr aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager in einem senegalischen Camp nahe Dakar Ende 1944 ihren Lohn einfordern, werden sie von französischen Truppen zusammengeschossen. Sembène inszeniert die Rückkehr der senegalesischen Soldaten aus dem Kriegsgefangenenlager als eine Rückkehr in den Kolonialrassismus der Vorkriegszeit. Der Eskalation der Repression durch die weissen Offiziere steht eine zunehmende Empörung der Soldaten gegenüber.» (Fabian Tietke, Zeughauskino Berlin 2014)
«Wie die meisten seiner Filme wurde Camp de Thiaroye sowohl im Senegal als auch in Frankreich zehn Jahre lang verboten, um die Tragödie aus dem öffentlichen Gedächtnis zu löschen. Dennoch nahm der Film 1988 am Wettbewerb der 45. Internationalen Filmfestspiele von Venedig teil, wo er den Spezialpreis der Jury gewann. Es war die erste panafrikanische Produktion, die ohne technische Unterstützung oder Kofinanzierung durch Europa entstand.» (Matene Toure, versobooks.com)
Drehbuch: Ousmane Sembène, Thierno Faty Sow
Kamera: Smaïl Lakhdar-Hamina
Musik: Ismaël Lô
Schnitt: Kahéna Attia
Mit: Sidiki Bakaba, Hamed Camara, Ismaila Cissé, Ababacar Sy Cissé, Moussa Cissoko
153 Min., Farbe, 35 mm, Wolof+F/e