Germaine Dulac wirft in diesem impressionistischen Melodram einen ironischen und teils sarkastischen Blick auf das Leben der französischen Grossbourgeoisie. Eine berühmte Schauspielerin, die von einem reichen Mann verführt und anschliessend verlassen wurde, wird zur gnadenlosen Femme fatale und stürzt die Männer auf rücksichtslose Weise ins Verderben. La belle dame sans merci dekonstruiert den Archetyp der Femme fatale mittels ausgefeilter narrativer und ästhetischer Strategien wie selbstreflexiver Erzählweise und einer assoziativen Schnitttechnik. Der Film ist damit «eine der wenigen frühen Kreationen eines anspruchsvollen und komplexen Kinos, das zugleich kommerziell als auch künstlerisch, sozial engagiert und feministisch ist». (Tami Williams)
Drehbuch: Germaine Dulac, nach einer Idee von Irène Hillel-Erlanger
Kamera: Jacques Olivier
Mit: Tania Daleyme (Lola de Sandoval), Jean Toulout (Guy d'Armaury), Denise Lorys (Comtesse d'Armaury), Jean Tarride, Pierre Mareg, Lucien Glen, Yolande Hillé, Louis Monfils
90 Min., sw, 35 mm, stumm, f Zw'titel/e