Maya Deren ist eine herausragende Figur des amerikanischen Avantgardefilms, die nachhaltigen Einfluss auf die folgenden Generationen experimentellen Filmschaffens ausübte. Geboren als Kind einer jüdischen Familie in Kiew, etablierte sie sich in den 1930er-Jahren in der New Yorker Künstlerszene als Dichterin, Fotografin und später als Filmemacherin. Ihre ersten Filme drehte sie mit ihrem damaligen Ehemann Alexander Hammid, der bereits im tschechischen Avantgardefilm gewirkt hatte.
Unser Programm versammelt die ersten drei Filme Derens, die erstmals 1946 bei einer kleinen Vorführung in Greenwich Village zu sehen waren, sowie zwei weitere Werke. Deutlich zu erkennen ist hier Derens Interesse an Tanz, an surrealen Traumwelten und an der Stellung der Frau in der Gesellschaft. Nicht zuletzt illustrieren die Filme auch Derens Idee eines «schöpferischen Umgangs mit der Realität»: Zeitlupen, Rückwärtslauf, Mehrfachbelichtungen und andere Techniken führen zu einer filmischen Neugestaltung der vor der Kamera befindlichen Wirklichkeit.
Wir präsentieren zwei der Filme mit musikalischem Soundtrack und drei – wie von Maya Deren intendiert – komplett stumm. Der besondere Rhythmus der Filme kommt auch auf diese Weise zu voller Geltung.
Gesamtdauer: 60 Min.
Drehbuch: Maya Deren
Kamera: Alexander Hammid, Hella Heyman
Schnitt: Maya Deren
Mit: Maya Deren, John Cage, Alexander Hammid, Hella Heyman
14 Min., sw, 16 mm, Stummfilm
Kamera: Alexander Hammid (ungenannt)
Schnitt: Maya Deren
Mit: Maya Deren (die Frau), Alexander Hammid (der Mann)
14 Min., sw, 16 mm, ohne Dialog
Drehbuch: Maya Deren
Kamera: Hella Heyman
Schnitt: Maya Deren
Mit: Maya Deren, Rita Christiani, Anaïs Nin (stolze Frau), Frank Westbrook (Tänzer), Gore Vidal (Mann)
14 Min., sw, 16 mm, Stummfilm
Drehbuch: Maya Deren
Kamera: Maya Deren
Schnitt: Maya Deren
Mit: Talley Beatty
3 Min., sw, 16 mm, Stummfilm
Drehbuch: Maya Deren
Kamera: Maya Deren
Musik: Teiji Ito
Schnitt: Maya Deren
Mit: Don Freisinger (Gemini), Richard Sandifer (Gemini), Patricia Ferrier (Ariel), Bud Bready (Oberon), Genaro Gomez (Umbriel), Barbara Levin (Titania), Richard Englund (Uranus), Rosemary Williams (Urania), Phillip Salem (Noctambulo)
15 Min., sw, 16 mm, ohne Dialog