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The Sealed Soil
(Khake sar beh mohr)
Marva Nabili (Iran 1976)

«Die auf dem Land lebende 18-jährige Rooey-Bekheir soll verheiratet werden; mehrere Kandidaten hat sie jedoch schon abgewiesen. Mit ihrem leisen, aber hartnäckigen Widerstand verstört sie ihre Umgebung. Inmitten des Beharrens auf alten Sitten ist das traditionelle Dorfleben dennoch Veränderungen unterworfen. Eine moderne Siedlung, die auf der anderen Seite der Strasse gebaut wird, kündet von neuen Möglichkeiten. Mit bewusst kargen Mitteln, sparsam eingesetztem Dialog, langen, unbewegten Einstellungen und in so präzisen wie distanzierten Bildern vermittelt Nabili die Monotonie und Alternativlosigkeit im Leben ihrer Protagonistin sowie ihr Streben nach Unabhängigkeit. ‹Ich habe versucht, Brechts Konzept des Verfremdungseffekts auf rein filmischem Wege zu benutzen und nicht einfach eine Theaterversion seiner Methoden auf den Film zu übertragen. Um diese filmische Form zu erreichen, benutzte ich die Ästhetik der persischen Miniaturmalerei.› (Marva Nabili)
The Sealed Soil wurde mit einer kleinen Crew und Laiendarsteller:innen in einem Dorf im Süden Irans gedreht. Nabili brachte die Negative mit dem Rohschnitt in einem Koffer in die USA, wo sie den Film fertigstellte. Bis heute wurde der Film im Iran nicht vorgeführt.» (Kino Arsenal Berlin, Dezember 2022)

16mm collection print courtesy of the Sundance Collection at the UCLA Film & Television Archive

Drehbuch: Marva Nabili
Kamera: Barbod Taheri
Musik: Hooreh
Schnitt: Marva Nabili

Mit: Flora Shabaviz

90 Min., Farbe, 16 mm, Farsi/e

Vorfilm

Forough Farrokhzad (Iran 1963)

«Forough Farrokhzads bahnbrechendes Werk The House Is Black ist ein Dokumentarfilm über das Leben der Leprakranken in der Leprakolonie Babadaghi in der Nähe von Tabriz. Es ist ein Film, der Poesie, harte soziale Realitäten und grössere politische Verzweiflung miteinander verwebt. Er hat die Sprache des Dokumentarfilms durch seine innovative Verwendung von – um nur einige Beispiele zu nennen – Rollencasting, lose verbundenen poetischen Erzählungen, lyrischen Schnitten und inszenierten Szenen revolutioniert.» (Mei Liu, meiliulc.com)
«The House Is Black, der einzige Film, den die Dichterin Forough Farrokhzad vor ihrem tragischen Tod im Alter von 37 Jahren drehte, ist kurz wie das Leben seiner Schöpferin. Dieses eindringliche, nur zwanzig Minuten lange Stück Kino und Poesie ist ein Meilenstein nicht nur für das iranische Kino, sondern auch für Filmemacherinnen im Allgemeinen.» (Ehsan Khoshbakht, Notes on cinematograph, 3.3.2020)

The film was restored by Fondazione Cineteca di Bologna and Ecran Noir productions, in collaboration with Ebrahim Golestan. Additional support was generously provided by Genoma Films and Mahrokh Eshaghian. Restoration work was carried out at L’Immagine Ritrovata laboratory in 2019.


Drehbuch: Forough Farrokhzad
Kamera: Soleiman Minassian
Schnitt: Forough Farrokhzad

21 Min., sw, DCP, Farsi/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
28.5.2023
18:30
Mo.,
5.6.2023
20:45