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Le dernier milliardaire
René Clair (Frankreich 1934)

Casinario, ein monarchistischer Zwergstaat, ist bankrott; das Volk muss zum Tauschhandel zurückkehren. Hilfesuchend ködern Königin und Parlament mit einer hübschen Prinzessin den Milliardär Banco, der das Land wieder flottmachen soll. Banco will aber nicht einfach den Goldesel spielen, sondern reisst die Herrschaft an sich. Als er bei einem Attentat einen Schlag auf den Kopf bekommt, werden seine autokratischen Erlasse immer grotesker: Stühle verbietet der Milliardär ebenso wie Hüte und Schlipse; die Bevölkerung wird zu öffentlicher Fitness verdonnert, und wer aufmuckt, wird eingekerkert.
René Clair, sonst eher für poetisch-surreale Komödien bekannt, versucht sich hier an der Politsatire. Für den Monarchismus hat er dabei nicht viel mehr übrig als für die Diktatur, die damals in drei Nachbarländern Frankreichs herrschte. Eine wichtige Quelle von Komik im Film sind Kommunikation und Befehlsstrukturen: Willige Vollstrecker und nützliche Idioten machen Bancos Regime erst möglich. Hat der Film im Zeitalter von Trump, Bolsonaro & Co an Aktualität eingebüsst? Urteilen Sie selbst! (mb)

Drehbuch: René Clair
Kamera: Rudolph Maté, Louis Née
Musik: Maurice Jaubert
Schnitt: Jean Pouzet, Louisette Hautecoeur (ungenannt)

Mit: Max Dearly (M. Banco), Jean Sinoël (der Premierminister), Paul Ollivier (Grosser Kammerherr), Marthe Mellot (Königin von Casinario), Charles Redgie (Kronprinz Nicolas), Renée Saint-Cyr (Prinzessin Isabelle), Raymond Cordy (Diener)

91 Min., sw, DCP, F/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Sa.,
20.5.2023
15:00
So.,
11.6.2023
19:00
Mi.,
28.6.2023
15:00