Nüschelerstrasse 11, 8001 Zürich - 044 415 33 66

< Zurück
  • trailer
Ostia
Sergio Citti (Italien 1970)

Die Brüder Rabbino und Bandiera, aufgewachsen in einer Familie von Anarchisten, leben als Kleinkriminelle in inniger Zweisamkeit. Als ihre Freunde eine bewusstlose Blondine finden, gewähren sie der Frau Zuflucht, lassen aber zu, dass ihre Kumpel sich mit ihr vergnügen. Sie selbst rühren Monica nicht an, und es entwickelt sich eine seltsame, keusche Ménage à trois. Als die Brüder wegen eines Delikts in den Knast müssen, kümmert sich Monica um den Haushalt. Doch als sie wieder freikommen, gerät das Dreieck aus den Fugen.
Pasolini stand als Drehbuchkoautor und «Supervisor» Pate, als mit seinem langjährigen Mitarbeiter Sergio Citti erstmals ein Angehöriger seines geliebten römischen Subproletariats einen Film über seine eigene Welt inszenierte. Ostia erinnert von Milieu, Figuren und Besetzung her an Pasolinis Frühwerke, doch auch die archetypischen, absurden und surrealen Elemente seiner späteren Filme werden spürbar. Das Dekor wirkt ebenso real wie zeitentrückt; die Handlung lässt sich auch als Metapher für psychologische Entwicklung der kindlich-inzestuösen Protagonisten lesen; Anarchismus wird ebenso zum Feindbild wie Staat und Kirche. Zugleich ein Beispiel von Pasolinismus und eine Reflexion darüber. (mb)

Drehbuch: Pier Paolo Pasolini, Sergio Citti
Kamera: Mario Mancini
Musik: Francesco De Masi
Schnitt: Nino Baragli, Carlo Reali

Mit: Laurent Terzieff (Bandiera), Franco Citti (Rabbino), Anita Sanders (Monica), Ninetto Davoli (Fiorino), Lamberto Maggiorani (Monicas Vater), Celestino Compagnoni (Vater von Bandiera und Rabbino), Lily Tirinnanzi (Mutter von Bandiera und Rabbino), Settimio Piccone (Baffo)

103 Min., Farbe, Digital SD, I/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
11.4.2022
20:45
Sa.,
30.4.2022
15:00
Fr.,
20.5.2022
18:00