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Vorwärts, Armee Gottes!
(Yuki yukite, shingun)
Kazuo Hara (Japan 1987)

English text below

«Wir schreiben das Jahr 1982. Kenzo Okuzaki, 62 Jahre alt, Überlebender des Krieges in Neuguinea, verkauft in der Stadt Kobe zusammen mit seiner Frau Batterien. er ist der Mann, der für seine gefallenen Kriegskameraden voller Zorn den Tenno mit Schleuderkugeln angeriffen hat. Er betrachtet sich selbst als einziger aus der ‹Armee Gottes der Gleichen›. Für ihn bedeutet die nur in seiner Vorstellung existierende Armee, dass allein das Gesetz des Gottes gilt, gegen alle Gesetze und Ordnungsregeln der Gesellschaft. Dies treibt ihn zur Rebellion.» (Katalog Int. Forum der Berlinale, 1987)
«In diesem Film folgt Regisseur Hara dem Veteranen des Zweiten Weltkriegs Kenzo Okuzaki bei seiner Suche nach dem Verbleib seiner Kameraden in Neuguinea. (...) Er spürte ehemalige Militärkommandeure auf, trank mit ihnen Tee und befragte sie hartnäckig zu den Ereignissen in Neuguinea. Als sie nicht weiterkommen, engagieren er und Regisseur Hara einen Schauspieler und eine Schauspielerin, die vorgeben, Verwandte der vermissten Soldaten zu sein, in der Hoffnung, dass ihre moralische Autorität dazu beiträgt, den pensionierten Kommandeuren Antworten zu entlocken. Die daraus resultierenden Szenen gehören zu den moralisch fragwürdigsten, die je gefilmt wurden. Denn wir, das Publikum, die Schauspieler, die die Geschwister spielen, und Okuzaki selbst wissen, dass diese alten Männer belogen und mit Schuldgefühlen konfrontiert werden, damit die Wahrheit aus ihnen herauszubekommen ist. Doch Hara und Okuaki gehen noch weiter. Schliesslich greift der Veteran einen der alten Kommandeure an, der auf schmerzhafte Weise enthüllt, dass die vermissten Soldaten in Neuguinea tatsächlich gegessen wurden. Hara ist ein grossartiger Filmemacher, aber ein Hinweis auf die Quelle der Entschlossenheit des Films, die Wahrheit aus zurückhaltenden Menschen herauszupressen, kommt im Abspann: Er wurde von Shohei Imamura ‹geplant›.» (Mark Cousins: The Story of Film, Pavilion 2020)

"In this director Hara follows Second World War veteran Kenzo Okuzaki in his driven quest to discover what happened to his fellow-foot soldiers in New Guinea after the war had ended. Okuzaki became famous in Japan for audaciously sling-shooting balls at Emperor Showa in protest at the wartime atrocities committed in the Emperor’s name. In this film he went further, tracking down former military commanders, taking tea with them, persistently quizzing them on the events in New Guinea. Getting nowhere, he and director Hara hire an actor and actress to pretend that they are relatives of the missing soldiers, hoping that their moral authority will help prise answers from the retired commanders. The resulting scenes are among the most morally ambiguous ever filmed, because we the audience, the actors playing the siblings and Okuzaki himself all are aware that these old men are being lied to and guilt-tripped in order to lever the truth out of them. Yet Hara and Okuaki push further. Eventually the veteran attacks one of the old commanders who painfully reveals that the missing soldiers were in fact eaten in New Guinea. Hara is a great filmmaker but a clue to the source of the film’s determination to force the truth out of reluctant people comes in the credits: it was 'planned' by Shohei Imamura." (Mark Cousins: The Story of Film, Pavilion 2020)

Drehbuch: Kazuo Hara
Kamera: Kazuo Hara
Schnitt: Jun Nabeshima

122 Min., Farbe, 16 mm, Jap/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
28.12.2021
18:00
Do.,
30.12.2021
20:45