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Angst essen Seele auf
Rainer Werner Fassbinder (BRD 1974)

English text below

«An Einsamkeit und gesellschaftlicher Isolierung entzündet sich die Beziehung zwischen einer Witwe und einem 20 Jahre jüngeren marokkanischen Gastarbeiter. Ihre wahre Belastungsprobe aber erlebt die Verbindung erst, als sie in Form einer bürgerlichen Ehe institutionalisiert werden soll.» (Lexikon des int. Films)
«Fazit der anrührenden Lovestory (…): ‹Glück ist nicht immer lustig.› Für Hauptdarstellerin Brigitte Mira, die dafür den Bundesfilmpreis bekam, ist die Geschichte ‹zum Teil auch mein eigenes Problem; mein Mann ist 16 Jahre jünger und auch Ausländer›.» (Der Spiegel, 24.7.1977)
Fassbinder «reiste in die Schweiz, wo Sirk damals im Ruhestand lebte, und drehte dessen glänzendes, impotentes Melodram All that Heaven Allows als Angst essen Seele auf neu. Jane Wyman litt unter der Selbstgefälligkeit und Intoleranz ihrer Freunde und Familie, als sie in All that Heaven Allows eine Affäre mit ihrem Gärtner Rock Hudson begann. In der Neuverfilmung ist Wymans Figur nun eine alternde Putzfrau, die sich in einen marokkanischen Einwanderer verliebt. Im ersten Film ist ein Fernseher der einzige Begleiter, den Wymans missbilligende Freunde akzeptieren; in Fassbinders Version wird dieser als Ausdruck rassistischer Wut in Stücke geschlagen. Es war der dreizehnte Kinofilm, den er innerhalb von fünf Jahren drehte – einige nach amerikanischen Vorbildern, andere unter dem Einfluss von Godard, radikalem Theater und deutscher Literatur. Fassbinders Pessimismus und seine marxistischen politischen Überzeugungen führten ihn wie Visconti dazu, geschlossene Welten darzustellen, aus denen die Menschen nicht entkommen können. Gefangen im Kapitalismus und gefangen in der Begierde zerstören sie sich selbst.» (Mark Cousins: The Story of Film, Pavilion 2020)

Fassbinder "travelled to Switzerland where Sirk was then living in retirement and remade his gleaming, impotent, melodrama All that Heaven Allows as Angst essen Seele auf. Jane Wyman suffered because of the complacency and intolerance of her friends and family when she began as affair with her gardener, Rock Hudson, in All That Heaven Allows. In the remake, Wyman’s character is now an aging cleaner who falls in love with a Moroccan immigrant. In the first film a television set is the only companion that Wyman’s disapproving friends will accept her having; in Fassbinder’s version it is kicked to pieces in an expression of racist rage. It was the thirteenth cinema film he had directed in five years, some derived from US models, others influenced by Godard, radical theatre and German literature. Throughout his career Fassbinder’s pessimism and Marxist political beliefs led him, like Visconti, to portray closed worlds from which people could not escape. Trapped by capitalism and mired in desire, they self-destruct." (Mark Cousins: The Story of Film, Pavilion 2020)

Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder
Kamera: Jürgen Jürges
Musik: Archivmaterial
Schnitt: Thea Eymèsz

Mit: Brigitte Mira (Emmi), El Hedi Ben Salem (Ali), Irm Hermann (Krista), Barbara Valentin (Barbara, Wirtin), Rainer Werner Fassbinder (Eugen, Kristas Mann), Karl Scheydt (Albert Kurowski), Elma Karlowa (Frau Kargus), Anita Bucher (Frau Ellis), Gusti Kreissl (Paula), Walter Sedlmayr (Angermayer, Krämer), Doris Mattes (Frau Angermayer), Peter Gauhe (Bruno Kurowski)

93 Min., Farbe, DCP, D

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mi.,
15.12.2021
18:00
Fr.,
17.12.2021
15:00