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Unter grauen Steinen
(Sredi serych kamnei )
Kira Muratowa (UdSSR/Ukraine 1983)

Die Verfilmung einer Erzählung von Wladimir Korolenko aus dem Jahr 1885: Ein Richter trauert um seine verstorbene Ehefrau, während sich sein junger Sohn mit zwei in Armut lebenden Kindern aus der Nachbarschaft anfreundet. Der Unvereinbarkeit von Kinder- und Erwachsenenwelt steht jene der sozialen Milieus gegenüber. Wasja besucht heimlich die Bettler, die in der Ruine einer Kapelle aus grauen Steinen leben, und bringt den beiden Kindern kleine Geschenke mit, so auch die Puppe seiner Schwester, wofür er von seinem Vater streng bestraft wird.
Montage und Kameraeinstellungen sind in diesem Film weniger experimentell als in Muratowas früheren Filmen. Hier hat sich das experimentelle Element auf die Ebene der Figurendarstellung verschoben. Unter grauen Steinen ist ihr erster Film, in dem pathetisches, hysterisches Sprechen und clowneskes Verhalten dominieren; eine Verfremdung, die Distanz zwischen den Figuren und dem Publikum schafft. Weil auch dieser sehr schön ins Bild gesetzte Film zensuriert wurde, liess Muratowa kurzerhand ihren Namen aus dem Vorspann entfernen.

Drehbuch: Kira Muratowa, nach der Erzählung «Deti podsemelja» von Wladimir Korolenko
Kamera: Alexei Rodionow
Schnitt: Walentina Oleinik

Mit: Igor Scharapow (Wasja), Oxana Schlapak, Stanislaw Goworuchin (der Richter), Roman Lewtschenko, Sergei Popow, Wiktor Gogolew, Fjodor Nikitin, Wladimir Poschidajew, Nina Ruslanowa, Leonid Kuschnir

88 Min., Farbe, DCP, Russ/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
11.10.2020
20:45
Do.,
22.10.2020
15:00
Sa.,
31.10.2020
18:00