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Colonel Bunker
(Kolonel Bunker)
Kujtim Çashku (Albanien/Frankreich/Polen 1996)

Von 1977 bis 1981 ordnet der zunehmend paranoide Staatschef Hoxha an, in Albanien Hunderttausende Bunker zu bauen, um die Bevölkerung vor mutmasslichen Angriffen zu schützen. Oberst Muro Neto (dem historischen Bunker-Bauer Josif Zegali nachempfunden) wird beauftragt, dieses Mammutunterfangen zu leiten. Neto sollte eigentlich zum General befördert werden, aber Hoxha hat kurzerhand die Hierarchie in der Armee abgeschafft. Netos neues Amt ist dafür nur ein schwacher Trost. Der Stress der Bunkerisierung belastet zudem seine Ehe mit der polnischen Pianistin Anna. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Bunker-Oberst beim unberechenbaren Regime in Ungnade fällt.
Kujtim Çashkus Film, nach der Wende und kurz vor dem Zusammenbruch Albaniens gedreht, schildert mit ätzendem Sarkasmus, wie das totalitäre Hoxha-Regime Individualität und Privatsphäre zerstörte und selbst seine loyalen Vollstrecker und angeblichen Helden jederzeit desavouieren und zu Volksfeinden erklären konnte. (mb)

Drehbuch: Kujtim Çashku
Kamera: Afrim Spahiu
Musik: Andrzej Krause
Schnitt: Kahéna Attia, Shazie Kapoli

Mit: Agim Qirjaqi (Oberst Muro Neto), Anna Nehrebecka (Anna), Teresa Lipowska (Annas Mutter)

100 Min., Farbe + sw, 35 mm, Albanisch/f

Vorfilm

Stefan Taçi (Albanien 1993)

Mit gewöhnlichen Küchenmessern und Äpfeln stellt Stefan Taçi in seinem Stop-Motion-Animationsfilm dar, wie Machtmissbrauch und Gräueltaten unabhängig von Zeit und Ort immer gleich ablaufen. (mb)


4 Min., Farbe, 35 mm, ohne Dialog

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
10.3.2020
20:45