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Morocco
Josef von Sternberg (USA 1930)

Die Nachtclubsängerin Amy gerät in einer marokkanischen Garnisonsstadt zwischen zwei Männer: Sie wird vom reichen Geschäftsmann La Bessière umworben und vom mittellosen Fremdenlegionär Tom Brown begehrt. Tom verzichtet auf Amy, sie heiratet La Bessière. Und als Tom verwundet wird, lässt Amy La Bessière im Stich und pflegt Tom gesund. Als er mit seiner Truppe in die Wüste marschieren muss, folgt sie ihm.
Josef von Sternberg inszeniert diese Dreiecksgeschichte mit grossem stilistischen Raffinement, lässt Marlene Dietrich in ihrem ersten Hollywoodfilm als androgynes, erotisch aufgeladenes Wesen erscheinen, das in Frack und Zylinder Männern wie Frauen gleichermassen den Kopf verdreht. Kameramann Lee Garmes’ von oben steil einfallendes Führungslicht, das ihr Gesicht aushöhlte und geheimnisvoll verschattete, sollte fortan zu ihrem Markenzeichen werden.
«Vermutlich Sternbergs definitives Stück Hollywoodkino. Wechselball von ‹thrill› und ‹fun›, ‹splendor› und ‹suspense›. Ein Lustspiel in der unmittelbarsten und ein erotischer Abenteuerfilm in der doppelten Bedeutung des Worts. Zum einen ein Pas de deux von Blicken, Sätzen und Gesten, die Marlene Dietrich und Gary Cooper einander in wollüstig knisternder Lässigkeit zuwerfen. Zum anderen ein Streifen, der Erotik und Glamour nicht bloss zum Thema erkürt, sondern hinreissend suggestiv in Film verwandelt. Jede Einstellung eine Verführung, jedes Bild eine Evokation. Gleissen von Licht und Seide, spielende Schatten, irisierender Schimmer auf der Geografie der Gesichter.» (Harry Tomicek, filmmuseum.at, 2/2017)

Drehbuch: Jules Furthman, nach dem Theaterstück «Amy Jolly» von Benno Vigny
Kamera: Lee Garmes, Lucien Ballard
Musik: Leo Robin, Karl Hajos
Schnitt: Sam Winston

Mit: Marlene Dietrich (Amy Jolly), Gary Cooper (Tom Brown), Adolphe Menjou (La Bessière), Ullrich Haupt (Caesar), Eve Southern (Madame Caesar), Francis McDonald (Serg. Tatoche), Paul Porcasi (Lo Tinto), Juliette Compton (Anna Dolores), Emile Chautard (General)

92 Min., sw, DCP, E/d