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Las Hurdes
Luis Buñuel (Spanien 1933)

Buñuel unternimmt mit seiner Kamera eine Reise in die bitterarme Region Las Hurdes und erforscht in seinem kurzen Filmessay die Bedingungen, unter denen die Menschen in diesem kahlen, bergigen Gebiet leben.
«Wichtig wird die Frage, worauf Buñuel die Kamera richtet. Es sind nie folkloristische Motive. Meist sind es Ansichten davon, wie grausam die Natur hier mit dem Leben umgeht. (…) Diesen Bildern ordnet Buñuel den Ton entgegen. Den Film begleitet ein Kommentar, der in Inhalt und Tonfall genau dem Kommentar eines beliebigen Kulturfilms entspricht. (…) Der Kontrast, den auch die Musik noch unterstützt (…), macht auch etwas anderes deutlich: den Unterschied zwischen der grausamen Wirklichkeit der Hurdes und unserer Zivilisation, die solche Kommentare am laufenden Band produziert, vielleicht, um die Wirklichkeit nicht sehen zu müssen. So wird Las Hurdes indirekt zu einem Pamphlet gegen die europäische Kultur und Zivilisation.» (Klaus Eder, in: Luis Buñuel, Reihe Hanser, 1975)
«Ein kühnes Pamphlet gegen die spanische Feudalgesellschaft, die solche menschenunwürdigen Zustände (…) gelassen duldete. Hier hat kritische Aussagekraft bereits zu einem Formwillen gefunden, wie er in späteren Dokumentationen nicht immer anzutreffen ist.» (Georg Antosch, Neue Zeit (Berlin), 5.1.1970)

Drehbuch: Luis Buñuel, angeregt durch ein Buch von Maurice Legendre, Kommentar: Luis Buñuel, Pierre Unik
Kamera: Eli Lotar
Schnitt: Luis Buñuel

28 Min., sw, DCP, F