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The Garden
Derek Jarman (GB 1990)

«Derek Jarman hatte zwei Gärten, einer befand sich in Dungeness, hier begann er nach seiner HIV-Diagnose zu gärtnern: ‹Der Gärtner gräbt zu einer anderen Zeit, ohne Vergangenheit oder Zukunft, ohne Anfang oder Ende›, heisst es in seinem Journal. Sein zweiter Garten ist dieser Film. Er beginnt mit dem Bild eines Mannes, der an einem Schreibtisch schläft, das Gesicht auf einem offenen Notizbuch ruhend. Eine Stimme sagt: ‹Ich will diese Leere mit dir teilen›, dann folgt eine Reihe Vignetten, in der Halluzinationen eines rein männlichen Garten Eden sich allmählich auflösen. Dies ist ein Kino der Ekstase; von überall her droht Auslöschung, Freunde sterben stumm, queere Körper werden gepeitscht, gehängt, gesteinigt und von Kameras verfolgt. Repräsentation scheint Gewalt und Freiheitsentzug nach sich zu ziehen. Dies ist aber auch ein Kino der Gemeinsamkeit, das auf der Hoffnung gründet, dass es möglich sei, seine Träume, sein Scheitern, seine Unsicherheiten und seine Sorgen zu teilen. Jarman zeigt sich immer wieder beim Gärtnern, überreicht uns Pilze, Steine, Schmetterlinge, Mohnblumen, Schnecken, Krähen, Wolken, Umarmungen und Musik – ein Garten der Bilder.» (Berlinale Forum, 2019)
Digital restaurierte Fassung 2018.

Drehbuch: Derek Jarman
Kamera: Christopher Hughes
Musik: Simon Fisher-Turner
Schnitt: Peter Cartwright

Mit: Tilda Swinton (Madonna), Johnny Mills (Liebhaber), Philip MacDonald (Joseph), Pete Lee-Wilson (Teufel), Spencer Leigh (Maria Magdalena/Adam), Jody Graber (Junge), Roger Cook (Christus), Stephen McBride (Erzähler)

95 Min., Farbe, DCP, E/d

Vorfilm

Tom Kalin (USA 1989)

«Provoziert durch die Weigerung des Helms-Amendments, explizite Informationen zur AIDS-Prävention für schwule Männer, Lesben und Menschen, die Drogen intravenös konsumierten, zu finanzieren, ist They Are Lost to Vision Altogether ein trotzig lyrischer Gegenangriff, der von ethischer Dringlichkeit und moralischer Notwendigkeit bestimmt wird. In den Worten des Regisseurs Tom Kalin versucht das Video, ‹die Erotik zurückzugewinnen und die Widersprüche von Sexualität und Romantik angesichts einer monolithischen und kulturell obligatorischen Heterosexualität anzugehen. Es räumt freimütig Ambivalenz ein und versucht, nicht verloren zu gehen oder in das Meer dessen geschoben zu werden, was andere für unsere kollektive Geschichte halten.›» (Bill Horrigan, American Film Institute Video Festival, 1989)

Drehbuch: Tom Kalin
Kamera: Tom Kalin
Musik: Chris Cochrane
Schnitt: Tom Kalin

13 Min., Farbe + sw, DCP, E

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
7.11.2019
18:30