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It Happened Tomorrow
René Clair (USA 1944)

«Dick Powell spielt Larry, einen Reporter der Jahrhundertwende, der von den Nachrufen zu den Reportagen befördert worden ist. ‹Zeit ist eine Illusion›, sagt er einem alten Kollegen, der ihm die Abendausgabe der Zeitung des nächsten Tags herzaubert. Der Hauptartikel schildert einen Raub in der Oper, während der Tenor auf der Bühne trällert, und so eilt Larry an den Tatort, bevor die Tat stattfindet – das Verbrechen wird kurz gezeigt durch das runde Fenster einer Tür, präsentiert wie ein Stück Stummfilm im Rund einer Irisblende. Die Exklusivstory bringt Larry Ehre bei der Zeitung, belastet ihn aber in den Augen des Polizeiinspektors. Später trachtet er nach Reichtum, indem er die Resultate der Pferderennen voraussieht, doch dann liest er auf der Titelseite die Nachricht seines Todes.
Die Prämisse, die auf H. G. Wells zurückblickt und Rod Serlings ‹Twilight Zone› vorausahnt, illustriert die Auffassung des Regisseurs von seinem Medium als Tummelfeld der Visionen, und die Mise en Scène ergibt sich aus einer Synergie von Bühnenzauberei und unergründlicher Magie: Linda Darnell als Sylvia, Nichte des Zauberkünstlers Oscar, sagt den Unfall einer Frau voraus und springt selber in den Fluss, um ihre Prophezeiung zu erfüllen. Clairs Kamera erweitert die Themen der Irreführung (Koautor war Dudley Nichols) mittels gewandt angelegter Gag-Folgen: Sylvia verliert ihren Schuh, steigt in Männerkleidung und Melone aus einer Droschke, schleicht in ihre Wohnung, wird zuerst für einen Einbrecher gehalten und dann für eine Schlampe, von Oscar, der aus dem Fenster steigt, um einen imaginären Liebhaber zu verfolgen, und seinerseits für einen Dieb gehalten wird. ‹In meinem Beruf ist alles Illusion›, sagt Oscar zu Larry, während er seine Bühnenpistole mit echten Kugeln lädt, ‹aber am Ende leben wir in der Wirklichkeit.›» (Fernando F. Croce, cinepassion.org)

Drehbuch: Dudley Nichols, René Clair, nach dem Theaterstück «The Jest of Hahalaba» von Lord Dunsany
Kamera: Eugen Schüfftan, Archie Stout
Musik: Robert Stolz
Schnitt: Fred Pressburger

Mit: Dick Powell (Lawrence «Larry» Stevens), Linda Darnell (Sylvia Smith), Jack Oakie (Oscar Smith/Cigolini), Edgar Kennedy (Insp. Mulrooney), John Philliber (Pop Benson), Edward Brophy (Jack Shomberg)

85 Min., sw, Digital SD, E

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
29.11.2018
15:00
Sa.,
1.12.2018
21:00
Mo.,
31.12.2018
18:15