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M
Joseph Losey (USA 1951)

Im Remake von Fritz Langs M (1931) weicht das Berlin der nervösen Zwischenkriegsjahre dem Los Angeles des Kalten Krieges. «Joseph Loseys M schildert eine Konsumkultur, die sich nicht länger als hoffnungsvolle Antwort auf die wahrgenommene soziale Dekadenz darstellt, sondern voll institutionalisiert und ihrerseits bereits im Verfall begriffen ist.» (James Morrison, Blacklisted. Katalog zur Viennale Retrospektive 2000)
Auf den ersten Blick hält sich Losey dabei überraschend eng an die Handlung der Vorlage: Ein Kindermörder terrorisiert die Stadt und die Polizei wie auch die Unterwelt versuchen ihn zu fassen. Der Mörder wird hier jedoch viel deutlicher als ein Individuum, das Teil einer Gesellschaft ist, dargestellt. Überhaupt ist es ein Film, der den Kontakt zur Aussenwelt geradezu sucht. Während Lang sein Original als aufwendige Studioproduktion inszenierte, streift Losey mit der Kamera durch das Los Angeles der 50er-Jahre: In diesen Strassen, Gassen und Parkhäusern entsteht eine Ahnung davon, wie ein amerikanischer Neorealismus aussehen könnte.

Print preserved by the Library of Congress

Drehbuch: Norman Reilly Raine, Leo Katcher, Waldo Salt, nach dem Originaldrehbuch von Fritz Lang, Thea von Harbou
Kamera: Ernest Laszlo
Musik: Michel Michelet
Schnitt: Edward Mann

Mit: David Wayne (Martin W. Harrow), Howard Da Silva (Inspektor Carney), Martin Gabel (Charlie Marshall), Luther Adler (Dan Langley), Steve Brodie (Polizeileutnant Becker), Raymond Burr (Pottsy), Glenn Anders (Riggert), Norman Lloyd (Sutro)

88 Min., sw, 35 mm, E

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
30.10.2018
21:15
So.,
11.11.2018
18:15