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Ich war neunzehn
Konrad Wolf (DDR 1968)

Im April 1945 kehrt ein junger sowjetischer Leutnant deutscher Abstammung in seine ehemalige Heimat zurück. Er gehört einem Trupp an, der in den letzten Kriegswochen mit einem Lautsprecherwagen deutsche Soldaten zur Kapitulation bewegen soll. Neugierig nähert er sich einem Land, das er zuvor nie bewusst erlebt hat.
Ein auf eigenen Erinnerungen beruhender, episodisch gestalteter Antikriegsfilm von Konrad Wolf, einem der bedeutendsten DEFA-Regisseure, der ein präzises Zeitbild vom Ende des Zweiten Weltkriegs zeigt.
«Als Konrad Wolf acht Jahre alt war, flüchtete sein Vater, der jüdische Schriftsteller und Kommunist Friedrich Wolf, mit seiner Familie nach Moskau, mit siebzehn trat Konrad der Roten Armee bei, mit der er 1945 als neunzehnjähriger Leutnant den Marsch auf Berlin mitmachte. Später absolvierte er in Moskau die Filmschule und präsidierte 17 Jahre lang die ostdeutsche Akademie der Künste (…). Zusammen mit seinem langjährigen Koautor Wolfgang Kohlhaase griff Wolf seine Erlebnisse der letzten Kriegstage auf, aus denen mit Ich war neunzehn einer der erfolgreichsten DDR-Filme überhaupt hervorging (…). Die kühle Sachlichkeit (und vermutlich auch seine privilegierte Stellung) erlaubt es Wolf, auch Tabuthemen wie die Vergewaltigung deutscher Frauen durch die Angehörigen der Roten Armee anzutönen und das Pathos der deutsch-sowjetischen Verbrüderung auf ein Minimum zu reduzieren. Politisch mag Ich war neunzehn in der DDR von 1968 ungefährlich gewesen sein, doch das mit dem Titel implizierte Statement löst der Film unvergesslich ein: Ein Neunzehnjähriger sollte nicht erleben, was Wolf damals erlebte.» (Andreas Furler, Filmpodium Zürich, Nov/Dez 2010)

Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, Konrad Wolf
Kamera: Werner Bergmann
Schnitt: Evelyn Carow

Mit: Jaecki Schwarz (Gregor Hecker), Wassili Liwanow (Wadim Gejman), Alexei Eiboschenko (Sascha Ziganjuk), Galina Polskich (sowjetische Soldatin), Jenny Gröllmann (deutsches Mädchen), Michail Glusski (General), Rolf Hoppe (Major Behring), Wolfgang Greese (Landschaftsarchitekt), Johannes Wieke (Oberst Lewerenz), Kurt Böwe (SS-Sturmbannführer)

119 Min., sw, 35 mm, D, ab 12

Vorfilm

(Schweiz 1968)


10 Min., sw, Digital HD, D/dialekt

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
2.7.2018
18:15
Mi.,
4.7.2018
20:45
Fr.,
6.7.2018
15:30
Do.,
19.7.2018
18:15