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Crossroads
(Jujiro)
Teinosuke Kinugasa (Japan 1928)

Ein junger Mann glaubt, im Kampf einen Rivalen getötet zu haben. Er flüchtet zu seiner Schwester, die ihm helfen soll. Diese sucht ihrerseits Hilfe bei einem vermeintlichen Polizisten. Wie dieser zudringlich wird, bringt sie ihn um.
«Diese zur Zeit der Samurais spielende Geschichte hätte den Stoff für ein banales Melodram abgegeben. Doch Kinugasa machte daraus ein Meisterwerk, das er selbst beschrieb als ‹Symphonie von Grautönen in der Art der Sumi-je› (Tuschzeichnungen). Das Drehbuch verwendete viele Rückblenden, mischte Vergangenheit und Gegenwart ebenso wie Imaginäres und Reales. Die Handlung spielt hauptsächlich in einem nuanciert-düsteren Dekor, das bewundernswert gefilmt ist. (...) Ein deutscher Einfluss erscheint wahrscheinlich, (…) in diesem zutiefst japanischen Film, der den stärksten amerikanischen, französischen und deutschen Beispielen der zwanziger Jahre ebenbürtig ist.» (Georges Sadoul: Dictionnaire des films, Paris 1967)
«Nach Eine Seite des Wahnsinns (1926), einem ungewöhnlichen avantgardistischen Film, (...) unternahm Kinugasa mit Crossroads einen weiteren Versuch, Film auf das Niveau einer Kunstform zu heben. Er selbst sprach von einem ‹Jidai-geki ohne Schwertkämpfe›. Der Stil war stark vom deutschen Expressionismus beeinflusst. (…) Der Regisseur fuhr selbst mit der Kopie nach Europa und versuchte, den Film zu verkaufen. (…) In Berlin lief er unter dem Titel Im Schatten des Yoshiwara. Später kam er auch in Paris, London und New York heraus; er gilt als der erste japanische Film, der eine grössere Verbreitung im Westen fand.» (Jasper Sharp: Historical Dictionary of Japanese Cinema, Scarecrow Press 2011)

Drehbuch: Teinosuke Kinugasa, nach einer Story von Teinosuke Kinugasa
Kamera: Kohei Sugiyama

Mit: Akiko Chihaya (Okiku), Junosuke Bando (Rikiya, ihr Bruder), Yukiko Ogawa (O-Ume), Ippei Soma (Mann mit Polizeiknüppel), Yoshie Nakagawa (alte Kupplerin), Misao Seki (Vermieter), Myoichiro Ozawa (Rikiyas Rivale)

75 Min., sw, 35 mm, Stummfilm, d + e Zw'titel

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
18.1.2018
18:15
Stummfilm mit Richard Siedhoff am Flügel