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Babette's Feast
(Babettes gæstebud)

In Gabriel Axels oscargekrönter Verfilmung von Tania Blixens Erzählung Babettes Gæstebud lehrt Stéphane Audran als französische Köchin ein Dorf von dänischen Frömmlern leibliche Freuden geniessen.

Im 19. Jahrhundert wachsen in einem dänischen Fischerdorf die zwei schönen Töchter des Propsts keusch und asketisch auf, und nach dem Tod des Vaters bleiben sie als alternde Jungfern dessen strengen Geboten treu. Eines Tages sucht die Französin Babette bei ihnen Zuflucht; sie hat bei den politischen Wirren in ihrer Heimat alles verloren, und ein gemeinsamer Bekannter hat sie nach Dänemark geschickt, damit die Schwestern sie aufnehmen und als Köchin beschäftigen. Babette bewährt sich, und nach 14 Jahren treuer Dienste erfährt sie, dass sie in der Lotterie gewonnen hat. Dieses Vermögen will Babette in ein Diner zum 100. Geburtstag des verstorbenen Propstes investieren, als Dank für ihr Asyl. Die skeptischen Dörfler beschliessen, zwar am Festmahl teilzunehmen, ohne sich jedoch von irdischen Genüssen verführen zu lassen. Aber sie haben nicht mit Babettes Kochkunst gerechnet.
Es ist dem Regisseur «in erstaunlichem Masse gelungen, den atmosphärisch schwebenden Stil der Vorlage zu treffen, eine ganz eigenartige, unverwechselbare Mischung aus zärtlicher Hinwendung zu den Personen und feiner ironischer Distanzierung, verbunden mit ebenso poetischen wie lakonischen und treffsicheren Formulierungen. Wie Tania Blixens Erzählung wird so auch der Film zu einer tiefsinnigen poetischen Parabel über Selbstaufopferung, nicht gelebtes Leben und verlorene Liebe.» (Franz Ulrich, Zoom, 23/1988)

Gabriel Axel (Dänemark 1987)

«Die Geschichte einer genialen Köchin, die 14 Jahre lang in Jütland Kabeljau räuchert. Und eines Tages überwältigt sie die wortkargen Jütländer, indem sie ein gewaltiges Festmahl zubereitet.
Stéphane Audran ist perfekt als die geheimnisvolle Pariserin Babette, die 1871 vor dem Kommunardenaufstand flieht und von zwei Schwestern aufgenommen wird, Martine und Filippa, den Anführerinnen einer kleinen dänischen Sekte. Ihr gutaussehendes Gesicht, ihre Stimme, die wie eine üppige Sauce wirkt, und ihr kraftvoller, gesunder Gang kontrastieren mit der Hübschheit und Steifheit der älteren, aber immer noch engelhaft schönen Martine. Doch wie die begabte Sängerin Filippa hat auch Babette ein grosses Talent, das unterdrückt wird.
Auf der einen Ebene ist dies eine Geschichte über Verschwendung, eine leise Debatte über das Recht der Künstlerin, ihre Gottesgabe zu horten, sie frei zu verschenken oder sie einfach zu verkaufen und an ein bewunderndes Massenpublikum zu vergeuden. (...)
Diese trügerisch schlichte Fabel mit ihren bescheidenen Farben und beschaulichen Figuren wimmelt tatsächlich von Gegensätzen und subtilen dynamischen Prozessen. Das ewige Feuer des Künstlers misst sich hier mit der kalten Flamme puritanischer Versagung. So ernst das klingen mag, Gabriel Axel und seine Besetzung interpretieren Blixens ironisches Original mit viel Charme und sanfter Komik.» (Rita Kempley, Washington Post, 8.4.1988)

Drehbuch: Gabriel Axel, nach der Kurzgeschichte von Karen Blixen
Kamera: Henning Kristiansen
Musik: Per Nørgaard
Schnitt: Finn Henriksen

Mit: Stéphane Audran (Babette Hersant), Bodil Kjer (Filippa), Birgitte Federspiel (Martine), Jarl Kulle (General Löwenhielm), Jean-Philippe Lafont (Achille Papin), Bibi Andersson (Hofdame aus Schweden), Ghita Nørby (Erzählerin), Astar Esper Hagen Andersen (Anna), Thomas Antoni (schwedischer Leutnant)

103 Min., Farbe, DCP, OV/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
3.12.2017
20:45
Mi.,
6.12.2017
18:15
Fr.,
8.12.2017
15:00
Fr.,
15.12.2017
18:15
Sa.,
16.12.2017
20:45
So.,
17.12.2017
15:00
Sa.,
23.12.2017
20:45
Di.,
26.12.2017
15:00
Mi.,
27.12.2017
18:15
Sa.,
30.12.2017
15:00