«‹Harveys Bedeutung ging über seine Person hinaus›, bemerkt jemand in The Times of Harvey Milk, und dieser warmherzige, gut gemachte Dokumentarfilm macht dies mehr als deutlich. Die Persönlichkeit des ermordeten Stadtrats von San Francisco, der 1978 zusammen mit dem Bürgermeister George Moscone vom verärgerten Ex-Stadtrat Dan White erschossen wurde, kommt sehr stark durch, aber Persönlichkeit ist nicht das Hauptanliegen des Films. Robert Epstein (...) zeigt auch auf, in welcher Hinsicht Harvey Milk ein Symbol für einen Teil der Gesellschaft war und Dan White für einen andern. Und er rekonstruiert den Konflikt, der zwischen den beiden entstand.» (Janet Maslin, The New York Times, 7.10.1984)
«Da Milks eigene Präsenz sich auf ein paar Interviews und Nachrichtenberichte beschränkt, könnte man meinen, Epstein hätte Mühe, einen Anknüpfungspunkt für unbeteiligte Zuschauer zu finden. Zu seinem und unserem Glück ist der Autor, Regisseur und Produzent auf Jim Elliot gestossen, einen Gewerkschaftsführer alter Schule, der Milk und Homosexuelle zunächst hasste und allmählich zu einem der grössten Bewunderer des Stadtrats wurde.» (Richard Luck, film4.com)
«Das ist ein ungeheuer fesselnder Film, dank des Lichts, das er auf ein Jahrzehnt im Leben einer grossartigen amerikanischen Stadt wirft und auf die Leben von Milk und Moscone, die San Francisco für seine Bewohner besser und ganz bestimmt interessanter gemacht haben.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 22.2.1985)
Oscar 1985 für den besten Dokumentarfilm
Drehbuch: Robert Epstein, Judith Coburn, Carter Wilson
Kamera: Frances Reid
Musik: Mark Isham
Schnitt: Deborah Hoffmann, Robert Epstein
Mit: Harvey Fierstein, Jim Elliot
87 Min., Farbe + sw, DCP, E/d