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La Belle Nivernaise

Aus Anlass der Präsentation des Buches «Die Zeit des Bildes ist angebrochen!», eine Anthologie von Originaltexten über das ganz frühe französische Kino, zeigen wir die Alphonse-Daudet-Verfilmung La belle Nivernaise von Jean Epstein.

«Die Zeit des Bildes ist angebrochen!» Unter diesem Titel legt der Alexander Verlag eine Anthologie vor, die – erstmals in deutscher Übersetzung – das Spektrum der Debatten französischer Poeten, Künstler, Wissenschaftler und Kritiker über das junge Kino in 60 ausgewählten Texten aus den Jahren 1906–1929 dokumentiert. Der Band ist mehr als eine Spezialität für Filmhistoriker, denn mit dem Siegeszug des Symbolmediums der Moderne vollzogen sich tiefgehende Wandlungen in Alltagskultur, Wahrnehmung und Künsten. Populäre Serien, das Niegesehene der Mikrowelt und fremder Kontinente sowie die neue fluide, teils avantgardistische Ästhetik der Filme riefen nach Debatte und Affirmation. Musik, Farbe, Rhythmus: Photogénie!
Ein aktiver Streiter war der Regisseur und Theoretiker Jean Epstein, dessen Sammlung «Bonjour cinéma» (1921) in «Die Zeit des Bildes ist angebrochen!» erstmals auf Deutsch komplett mit allen Beiträgen, Gedichten und Grafiken erscheint.
Aus Anlass der Buchvernissage mit den beiden Herausgebern, Margrit Tröhler und Jörg Schweinitz, präsentieren wir Jean Epsteins selten gezeigten Film La belle Nivernaise von 1924. Wer ihn gesehen hat, versteht, was die Formel vom Impressionismus im französischen Kino meint.
Gezeigt wird am Di, 28.2.17 um 18.15 h eine Kopie der restaurierten Fassung aus der Cineteca di Bologna, am Flügel begleitet von Günter Buchwald. Anschliessend kleiner Apéro im Kinofoyer.

Jean Epstein (Frankreich 1924)

«Der Schleppkahnschiffer Louveau findet einen verlassenen Knaben und zieht ihn mit Zustimmung der Behörden bei seiner Familie auf. Zehn Jahres später – Victor und Louveaus Tochter Clara haben sich ineinander verliebt – stellt sich heraus, dass Victor der Sohn von Maugendre ist, einem Kohleschiffer auf dem Nivernaise-Kanal.
Nachdem Victor Clara vor einem eifersüchtigen Rivalen beschützt und den Kahn der Familie vor einer Kollision in einer Schleuse bewahrt hat, wird Victor zu seinem richtigen Vater zurückgebracht und zur Ausbildung fortgeschickt, doch er vermisst Clara und das Leben auf den Schleppkähnen. Als Maugendre dies feststellt, lässt er ihn zurückkommen und schenkt Clara und Victor nach der Hochzeit einen eigenen Kahn.» (imdb.com)
«Die Aussenaufnahmen des 26-jährigen Fast-Debütanten, brillanten Theoretikers und instinktsicheren Cinéasten Epstein erlauben es ihm, sich von der sklavischen Illustration von Daudets Novelle zu befreien (...). Es ist vor allem das kinetische Potenzial des Projekts, das sein Talent stimuliert. (...) Kurz: grosses Kino, lebendig und unverwüstlich.» (Claude Rieffel, avoir-alire.com)

Die Zeit des Bildes ist angebrochen! Französische Intellektuelle, Künstler und Filmkritiker über das Kino. Eine historische Anthologie 1906–1929. Herausgegeben von Margrit Tröhler und Jörg Schweinitz im Alexander Verlag Berlin, 768 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen. ISBN 978-3-89581-409-9.

Drehbuch: Jean Epstein, nach einer Novelle von Alphonse Daudet
Kamera: Paul Guichard, Léon Donnot
Schnitt: René Alinat, Jean Epstein

Mit: Blanche Montel (Clara), Maurice Touzé (Victor), David Evremond (Maugendre), Pierre Hot (Vater Louveau), Huguette Lacroix (Mutter Louveau), Max Bonnet (Bootsmann)

69 Min., sw, 35 mm, Stummfilm, franz. + span. Zw'titel

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
28.2.2017
18:15
Stummfilm mit Günter A. Buchwald am Flügel sowie Buchvernissage