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Der Prozess um drei Millionen
(Prozess o trech millionach)
Jakow Protasanow (UdSSR 1926)

Als Jakow Protasanow (1881–1945) mit seinem Produzenten Jermoljew 1918 erst nach Jalta, später nach Paris emigrierte, war er schon einer der führenden Regisseure des vorrevolutionären russischen Kinos. 1924 kehrte er in die Sowjetunion zurück und schuf seinen bis heute wohl bekanntesten Film Aelita. «In der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre wandte sich Protasanow auch der Komödie zu. (…) Der Prozess um drei Millionen verspottete die bürgerliche Gesellschaft, in der die kleinen Gauner ins Gefängnis kommen, doch die Millionenbetrüger begeistert gefeiert werden.» (Witali Shdan: Der sowjetische Film, Berlin 1974)
«Eine der besten Komödien Protasanows mit dem hervorragenden Komödianten Igor Iljinski. Seine mitreissende Story spielte in einem imaginären Italien und zeigte die Gaunereien eines Bankiers, eines kleinen Ganoven und eines erpresserischen Aristokraten. Die Inszenierung war einfallsreich und prächtig.» (Georges Sadoul: Histoire générale du cinéma, Paris 1975)
«Der Film hatte viele Probleme mit der Zensur. Er wurde beinahe beschuldigt, ‹eine fremde Ideologie› zu propagieren, aber wunderbarerweise haben ihn der angesehene Schriftsteller Michail Kolzow und Anatoli Lunatscharsky, der Kulturminister, gerettet, die beide erklärten, es sei gut, dass die sowjetische Produktion fähig sei, Filme von Niveau in einem westlichen Stil zu schaffen, die auf verständliche Art soziale Probleme behandeln.» (Natalia Noussinova, Katalog Giornate del cinema muto, Pordenone 2014)

Drehbuch: Jakow Protasanow, Walentin Turkin, Oleg Leonidow, nach dem Roman «I tre ladri» von Umberto Notari
Kamera: Petr Ermolow

Mit: Igor Iljinski (Tapioka), Anatoli Ktorow (Cascarilla), Michail Klimow (Bankier Ornano), Olga Shisnewa (Ornanos Frau), Nikolai Prosorowski (Guido), Alexander Glinski (Gastwirt), Daniil Wedenski (Dieb), Wladimir Fogel (Mann mit Fernglas), Michail Sharow (Polizist)

79 Min., sw, 35 mm, Stummfilm, russ./dt. Zw'titel

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
24.1.2016
18:15
Stummfilm mit Live-Begleitung von Maud Nelissen