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Antonia's Line
(Antonia)
Marleen Gorris (Niederlande/Belgien/GB/Frankreich 1995)

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrt Antonia mit ihrer Tochter in ihr Heimatdorf zurück, um sich dort niederzulassen. Unter Antonias matriarchalischen Fittichen entwickelt sich im Laufe der Jahrzehnte eine Gemeinschaft von Sonderlingen und Ausgestossenen, die zwar mit allerhand Widrigkeiten zu kämpfen hat, sich aber nie unterkriegen lässt.
«Bis zum Ende des Films sind wir durch 50 Jahre zeitgenössischen Lebens gereist, durch Trends und Kontroversen, Fimmel und Moden (die Autos im Dorf werden immer neuer). Diese Schnörkel sind weniger wichtig als die soliden, lebensbejahenden Werte Antonias, die von Willeke van Ammelrooy auf bemerkenswerte Weise verkörpert wird. Sie altert von Mitte 30 bis Mitte 80, immer überzeugend, und ist eine kräftige, robuste Frau mit einem offenen Gesicht und einem warmen Lächeln. In Hollywood würde sie als dick gelten, doch wir sehen, dass sie schlicht und einfach gesund ist.
Das Erlebnis des Films versetzt uns in eine seltsame, zauberhafte Stimmung: Man erzählt uns Geschichten, die mal so unerklärlich sind wie ein Wunder, mal so bodenständig wie ein Bauernhof. Grundiert ist das mit einer Philosophie, die in sich selbst ruht. Die Filmemacherin, Marleen Gorris, glaubt, dass Einsicht und gesunder Menschenverstand den Frauen angeboren sind und dass diese, wenn man sie machen lässt, Unrecht wiedergutmachen und die Vernunft fördern. Ich hoffe, dass sie recht hat. Selbst wenn sie dabei zu optimistisch ist, bin ich froh, dass ihr Film mir ein Gefühl von Hoffnung und Freude vermittelt hat. In einer der ersten Szenen, als Antonia und ihre Tochter durch das Städtchen gehen, sieht man an einer Wand die Aufschrift ‹Seid willkommen, unsere Befreier!›. Das ist für die amerikanischen Truppen bestimmt. Doch wie sich erweist, meint es ebenso sehr die Frauen.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 14.2.1996)

Drehbuch: Marleen Gorris
Kamera: Willy Stassen
Musik: Ilona Sekacz
Schnitt: Wim Louwrier, Michiel Reichwein

Mit: Willeke van Ammelrooy (Antonia), Els Dottermans (Danielle), Dora van der Groen (Allegonde), Veerle van Overloop (Thérèse), Esther Vriesendorp (Thérèse mit 13), Carolien Spoor (Thérèse mit 6), Thyrza Ravesteijn (Sarah), Mil Seghers (Krummer Finger), Jan Decleir (Bauer Bas), Elsie de Brauw (Lara), Reinout Bussemaker (Simon), Marina de Graaf (Deedee), Flip Filz (Kaplan), Filip Peeters (Pitte)

102 Min., Farbe, 35 mm, Niederl/f/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
7.1.2016
15:00
Fr.,
8.1.2016
20:45
Mi.,
13.1.2016
18:30