«Paula van der Oests Black Butterflies ist ein aufwühlendes biografisches Portrait der Dichterin Ingrid Jonker, die auch die südafrikanische Sylvia Plath genannt wird. (...)
Ihre Affäre mit (dem Romanautor) Jack Cope, den sie kennenlernt, als er sie rettet, nachdem sie zu weit ins Meer hinaus geschwommen ist, bildet das Rückgrat des Dramas. Die Schilderung von Ingrids emotionaler und geistiger Labilität ist ein schonungsloses Bild einer gequälten Seele. Carice van Houten verkörpert sie nicht bloss als launische, flatterhafte Person. Wer sich mit Ingrid einlässt, jongliert mit brennenden Dynamitstangen. (...)
Jacks stabilisierender Einfluss hat keine Chance gegen Ingrids Vater Abraham, mit dem sie tödliche Gefühlsspiele austrägt. Als rassistischer Afrikaander – und Zensurminister im Parlament – vertritt er offen den Glauben, dass Schwarze über geringere Intelligenz verfügen als Weisse. Seine Tochter schimpft er eine Schlampe (...) und als sich ihr Geisteszustand verschlechtert, gestattet er jene Elektroschocktherapie, die schliesslich ihren Willen bricht und ihre Gabe zerstört. (...)
Der Film erinnert uns daran, wie sehr die Lyrik als kulturelle Kraft seit den frühen 1960er Jahren marginalisiert worden ist. Als Jack und sein bester Freund, Uys Krige, zerrissene Fragmente von Jonkers Werk minutiös zu einem Manuskript zusammenfügen, das unter dem Titel ‹Rook en oker› (‹Rauch und Ocker›) erscheint, hat das wirklich grosse Bedeutung.» (Stephen Holden, The New York Times, 1.3.2012)

Drehbuch: Greg Latter
Kamera: Giulio Biccari
Musik: Philip Miller
Schnitt: Sander Vos

Mit: Carice van Houten (Ingrid Jonker ), Liam Cunningham (Jack Cope ), Rutger Hauer (Abraham Jonker ), Graham Clarke (Uys Krige ), Nicholas Pauling (Eugene Maritz ), Candice D'Arcy (Anna Jonker ), Ceridwen Morris (Marjorie ), Grant Swanby (Jan Rabie ), Waldemar Schultz (Etienne le Roux ), Tarryn Page (Irma), Louis Pretorius (Mike Loots )

100 Min., Farbe, 35 mm, E/d