Dieser Kassenschlager der späten neunziger Jahre – heute ein Klassiker – ist ein französisch-schweizerischer Dokumentarfilm über den Alltag von Insekten in einem kleinen Wiesenstück irgendwo in Südfrankreich. Ausgezeichnet mit fünf Césars und das Vorbild für den Pixar-Animationsfilm A Bug's Life.
«Kinder sind näher am Boden gebaut und mit mehr Freizeit gesegnet, weshalb sie ein gutes Auge für Ameisen und Spinnen, Raupen und Schmetterlinge haben. Erwachsene blenden diese aus; Krabbeltiere sind etwas, das man totklatscht, wegfegt, zertritt oder besprüht. Mikrokosmos ist ein verblüffender Film, der uns erlaubt, tief in die Welt der Insekten zu spähen und Geschöpfe zu bestaunen, die wir sonst beiläufig zum Zerquetschtod verurteilen.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 10.1.1997)
«Ein kurzer Blick über die Landschaft, dann taucht die Kamera ein in einen undurchdringlichen Dschungel, sucht sich ihren Weg durch Urwaldriesen, Gestrüpp und Laubwerk. Fremdartige Geräusche dringen ans Ohr: Es ist Morgen, der Tag erwacht. So könnte ein ambitionierter Dokumentarfilm anfangen, der mit den entlegensten Gefilden unserer Erde vertraut machen will, doch der ‹Drehort› von Mikrokosmos ist ein kleines Wiesenstück irgendwo in Südfrankreich, die Szenerie ist eigentlich vertraut und stellt sich doch exotisch und bizarr vor den Makroobjektiven der Kameras dar.
Die Biologen Nuridsany und Pérennou bringen den Zuschauern die Welt der Insekten nahe, sehr nahe. Stets ist man auf Augenhöhe mit den Tieren, die überdimensional die Leinwand füllen. Ein Wassertropfen erscheint als Kosmos, die von der Sonne ausgedorrte Erde gleicht einer Landschaft nach einem Erdbeben, Regentropfen schlagen mit gewaltiger Kraft ein. Mikrokosmos zeigt, wie die einzelnen Akteure (Raupen, Spinnen, Käfer, Fliegen etc.) sich diesen Naturgegebenheiten angepasst haben, wie sie den oft lebensgefährlichen Alltag meistern. Dabei sind faszinierende Bild- und Tonaufnahmen entstanden, kann der zuschauende Mensch die Welt für Augenblicke durch die Facettenaugen eines Insekts wahrnehmen und – wichtiger noch – wird zum genauen Hinsehen gezwungen.
Da sich der Film fast jeden Kommentars enthält, kann der oft oberlehrerhafte Eindruck herkömmlicher Naturfilme erst gar nicht entstehen.» (Hans Messias, Filmdienst, 22/1996)
Der Film kommt ohne jeglichen Kommentar aus. Lediglich eine kurze Einleitung leitet den Bilderreigen ein, französisch gesprochen, mit deutschen Untertiteln: «Frühmorgens auf einer Wiese, irgendwo auf dieser Erde. Aber in dieser Wiese verbirgt sich eine andere Welt, gross wie ein Planet. Wilde Gräser werden zum undurchdringlichen Dschungel, Steine wachsen zu Bergen an und selbst das kleinste Wasserloch verwandelt sich in einen Ozean. Der Lauf der Zeit erhält andere Dimensionen. Eine Stunde wird zu einem Tag, ein Tag zu einer Jahreszeit, und eine Jahreszeit dauert so lang wie ein Leben. Aber psst, ganz leise sein! Nur so können wir in diese Welt eindringen und ihren Geräuschen lauschen.»
Dieser Kassenschlager der späten neunziger Jahre – heute ein Klassiker – ist ein französisch-schweizerischer Dokumentarfilm über den Alltag von Insekten in einem kleinen Wiesenstück irgendwo in Südfrankreich. Ausgezeichnet mit fünf Césars.
«Da die Kamera stets auf Augenhöhe mit den Tieren ist und ausnahmslos Makroaufnahmen verwendet werden, entstehen faszinierende Einblicke in eine Welt, die man zu kennen glaubt und die doch so fremd und einzigartig ist. Kein Naturfilm im herkömmlichen Sinn, sondern ein Kommentar zu einer ungeahnten Parallelwelt.» (Lexikon des int. Films)
«Ein kurzer Blick über die Landschaft, dann taucht die Kamera ein in einen undurchdringlichen Dschungel, sucht sich ihren Weg durch Urwaldriesen, Gestrüpp und Laubwerk. Fremdartige Geräusche dringen ans Ohr: Es ist Morgen, der Tag erwacht. So könnte ein ambitionierter Dokumentarfilm anfangen, der mit den entlegensten Gefilden unserer Erde vertraut machen will, doch der ‹Drehort› von Mikrokosmos ist ein kleines Wiesenstück irgendwo in Südfrankreich, die Szenerie ist eigentlich vertraut und stellt sich doch exotisch und bizarr vor den Makroobjektiven der Kameras dar.
Die Biologen Nuridsany und Pérennou bringen den Zuschauern die Welt der Insekten nahe, sehr nahe. Stets ist man auf Augenhöhe mit den Tieren, die überdimensional die Leinwand füllen. Ein Wassertropfen erscheint als Kosmos, die von der Sonne ausgedorrte Erde gleicht einer Landschaft nach einem Erdbeben, Regentropfen schlagen mit gewaltiger Kraft ein. Mikrokosmos zeigt, wie die einzelnen Akteure (Raupen, Spinnen, Käfer, Fliegen etc.) sich diesen Naturgegebenheiten angepasst haben, wie sie den oft lebensgefährlichen Alltag meistern. Dabei sind faszinierende Bild- und Tonaufnahmen entstanden, kann der zuschauende Mensch die Welt für Augenblicke durch die Facettenaugen eines Insekts wahrnehmen und – wichtiger noch – wird zum genauen Hinsehen gezwungen.
Da sich der Film fast jeden Kommentars enthält, kann der oft oberlehrerhafte Eindruck herkömmlicher Naturfilme erst gar nicht entstehen.» (Hans Messias, Filmdienst, 22/1996)
Der Film kommt ohne jeglichen Kommentar aus. Lediglich eine kurze Einleitung leitet den Bilderreigen ein, französisch gesprochen, mit deutschen Untertiteln: «Frühmorgens auf einer Wiese, irgendwo auf dieser Erde. Aber in dieser Wiese verbirgt sich eine andere Welt, gross wie ein Planet. Wilde Gräser werden zum undurchdringlichen Dschungel, Steine wachsen zu Bergen an und selbst das kleinste Wasserloch verwandelt sich in einen Ozean. Der Lauf der Zeit erhält andere Dimensionen. Eine Stunde wird zu einem Tag, ein Tag zu einer Jahreszeit, und eine Jahreszeit dauert so lang wie ein Leben. Aber psst, ganz leise sein! Nur so können wir in diese Welt eindringen und ihren Geräuschen lauschen.»
Drehbuch: Claude Nuridsany, Marie Pérennou
Kamera: Thierry Machado, Marie Pérennou, Hugues Ryffel, Claude Nuridsany
Musik: Bruno Coulais
Schnitt: Florence Ricard, Marie-Josèphe Yoyotte
74 Min., Farbe, 35 mm, Ohne Dialoge, 8/6 J