Unter dem Motto «Mars – Literatur im All» steht die Ausstellung, die am 25. September im Strauhof eröffnet wird. Auch das Kino hat auf unseren Nachbarplaneten Fantasien projiziert, nicht zuletzt in Form zweier unterschiedlicher Adaptationen von H. G. Wells’ Roman «The War of the Worlds» durch Byron Haskin und Steven Spielberg.
1898 veröffentlichte H. G. Wells seinen wegweisenden Roman «The War of the Worlds», der die Eroberung der Erde durch übermächtige Wesen vom Mars schildert: In dreibeinigen Kriegsmaschinen marschieren die Marsianer durch unsere Welt und machen mit einem tödlichen Hitzestrahl modernstes Kriegsgerät zunichte. Hilflos muss die hochtechnisierte Menschheit ihrer Ausrottung zusehen; nur die Natur – oder Gott – kennt ein Mittel gegen die Invasoren.
1953, zur Zeit des Kalten Kriegs, arbeiteten Byron Haskin und sein Drehbuchautor Barré Lyndon bei The War of the Worlds gekonnt mit den Ängsten der Amerikaner vor einer Invasion der Sowjets. Haskin, der sich als Special-Effects-Fachmann einen Namen gemacht hatte, ehe er ins Regiefach wechselte, verwandelte Wells’ tödliche «tripods» in noch grausigere, elegante Flugobjekte, die sich mit Magnetfeldern gegen jeden Beschuss wappnen konnten, und legte die Welt in Schutt und Asche, was ihm einen Oscar einbrachte (auch wenn da und dort die Drähte zu sehen sind, an denen die UFO-Modelle hingen).
Haskins Hauptdarsteller Gene Barry und Ann Robinson haben einen Gastauftritt in Steven Spielbergs spektakulärem Remake von 2005, dessen Vision der Verwüstung von 9/11 und der damit verbundenen Paranoia zehrt: Die Ausserirdischen weilen längst buchstäblich unter uns und auferstehen aus dem Boden. Wie so oft bei Spielberg steht im Mittelpunkt die Familie, die innerlich zerrüttet ist und von äusseren Gefahren zusammengeschweisst wird; Tom Cruise als mittelmässiger Arbeiter und schlechter Vater bewährt sich in der Not, sodass selbst seine hysterische Tochter andächtig verstummt. Na, das wünscht man sich doch auch für sein krisengeschütteltes Land.
Gene Barry und Ann Robinson, die Hauptdarsteller von Byron Haskins Verfilmung von 1953, haben einen Gastauftritt in Steven Spielbergs spektakulärem Remake von 2005, dessen Vision der Verwüstung von 9/11 und der damit verbundenen Paranoia zehrt: Die Ausserirdischen weilen längst buchstäblich unter uns und auferstehen aus dem Boden. Wie so oft bei Spielberg steht im Mittelpunkt die Familie, die innerlich zerrüttet ist und sich bei äusserer Gefahr zusammenschweisst; Tom Cruise als mittelmässiger Arbeiter und schlechter Vater bewährt sich in der Not, so dass selbst seine hysterische Tochter (Dakota Fanning) andächtig verstummt.
«Es ist verlockend und nicht völlig deplatziert, War of the Worlds und den Spielberg-Film des vergangenen Sommers, The Terminal, als Reaktionen dieses Regisseurs auf die Angriffe des 11. September zu deuten. The Terminal ist ein beschwichtigend utopischer post-9/11-Film, der Anstand, Solidarität und gute Laune als Gegengift zu Angst und Beklemmung ins Feld führt, während War of the Worlds nervenzerrüttend apokalyptisch wirkt, zwischendurch eine Atempause gönnt, aber kaum Trost bietet. Es ist, mit anderen Worten, ein Horrorfilm, und zwar einer, der über weite Strecken nicht allzu sehr auf seiner Aktualität besteht. Als solcher führt er Spielberg zurück zu seiner Frühzeit als Schöpfer schlanker, sadistischer und wirkungsvoller Thriller. Obschon die Spezialeffekte hier ausgeklügelt und aufwändig sind, hat War of the Worlds etwas von der aufs Wesentliche reduzierten Raffiniertheit von Jaws und Duel an sich. Wie jene Filme ist auch dies eine urwüchsige Geschichte um Raubtier und Beute. Anders als in Spielbergs jüngeren Filmen, in denen er seine unübertroffenen Fähigkeiten als visueller Erzähler einsetzte, um ein komplexes Geflecht von Emotionen zu erzeugen, folgt der hier dem Faden eines einzigen menschlichen Reflexes: Kampf oder Flucht.» (A. O. Scott, The New York Times, 29.6.2005)
Drehbuch: Josh Friedman, David Koepp, nach dem Roman von H. G. Wells
Kamera: Janusz Kaminski
Musik: John Williams
Schnitt: Michael Kahn
Mit: Tom Cruise (Ray Ferrier), Dakota Fanning (Rachel Ferrier), Miranda Otto (Mary Ann), Justin Chatwin (Robbie), Tim Robbins (Harlan Ogilvy), Rick Gonzalez (Vincent), Ann Robinson (Grossmutter), Gene Barry (Grossvater)
116 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f